Obstbauern jubeln, ihre Zukunft ist gesichert

Obstbauern können EU-Mindestabstandsvorgaben nicht einhalten
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bc. Altes Land. Die Obstbauern im Alten Land können aufatmen. Ihre Zukunft scheint gesichert. Zumindest auf dem Papier. Das Bundesumweltministerium hat sein Einvernehmen zur Sondergebietsverordnung Altes Land erteilt. Damit haben die rund 650 Vollerwerbsbetriebe an der Niederelbe Rechtssicherheit bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln.

Sondergebietsmanager Rolf Lühmann: „Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Bedingungen, die der Gestalterkreis der Obstbauern ausgehandelt hat, sind in dem Entwurf weitgehend übernommen worden.“ Er hofft, dass Ministerpräsident Stephan Weil die neue Verordnung morgen bei den Obstbautagen in Jork vortragen wird.

Darin ist u.a. festgehalten, wie der Einsatz von Spritzmitteln in der ersten Baumreihe am Graben zu erfolgen habe. Die Obstbauern sind dazu angehalten, die Abdrift des Sprühnebels in die Gewässer zu minimieren - beispielsweise durch den Einsatz von Technik oder durch Neupflanzungen. Darüber hinaus sollen die Ufer naturnah gestaltet und Rückzugsgewässer für schützenswerte aquatische Lebewesen geschaffen werden.

Wie berichtet, wird seit Jahren an der Zukunft des größten zusammenhängenden Obstanbaugebietes Nordeuropas mit rund 10.000 Hektar Obstplantagen gearbeitet. Das Alte Land genießt Sonderrechte, weil es den Landwirten durch die historische Beet-Graben-Strukturen unmöglich ist, die praxisfernen EU-Vorgaben beim Pflanzenschutz einzuhalten. Streng genommen müssten viele Höfe abschließen, da sie die gesetzlichen Mindestabstände der Plantagen zu Wasser-Gräben unterschreiten. Bislang regelte eine Sonderregelung die Arbeit der Bauern. Die läuft am 28. Februar aus.

Lühmann: „Offenbar hat das Ministerium erkannt, dass trotz des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln seltene Tiere in den Gräben leben können.“

CDU-Bundestagsabgeordneter Oliver Grundmann begrüßt die Entscheidung des Umweltministeriums: „Diesem Beschluss war hinter den Kulissen ein hartes Ringen zwischen dem Umweltministerium und dem Landwirtschaftsministerium vorausgegangen.“

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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