Steht Hahnöfersand bald leer?
Hamburg diskutiert Veränderungen im Strafvollzug und das betrifft auch Jork
tk. Jork. Die Insel Hahnöfersand liegt auf niedersächsischem Hohheitsgebiet, gehört aber Hamburg. Der große Nachbar unterhält dort eine Strafanstalt. Aktuell wird in Hamburg diskutiert, wie die Zukunft des Strafvollzugs aussieht. Damit steht auch die Zukunft von Hahnöfersand zur Disposition.
Wenn die Strafanstalt für Frauen wie geplant 2016 auszieht, bleiben dort nur noch rund 120 Gefangene im Jugendknast. Ein Sprecher der Hamburger Justizbehörde bestätigt gegenüber dem WOCHENBLATT einen Bericht der "Bild"-Zeitung, demzufolge über eine Kooperation in Sachen Jugendvollzug mit Schleswig-Holstein verhandelt werde. Entschieden sei aber noch nichts. Über die Zukunft der Insel könne erst als zweiter Schritt nachgedacht werden. Die Zukunft des Strafvollzugs sei aber der erste.
An dieser Stelle wird es für die Gemeinde Jork und damit für den Landkreis Stade interessant. Nicht nur der Brandschutz auf der Hamburger Gefängnisinsel ist Sache der Jorker Feuerwehr. Die Deichsicherheit obliegt dem Deichverband der II. Meile Alten Landes und auch baurechtlich müssen Veränderungen mit den Nachbarn nicht nur besprochen, sondern auch im Einvernehmen geplant werden. "Da haben wir etwas zu melden", sagt Matthias Riel, zweiter Mann der Jorker Verwaltung. Von Gedankenspielen in Hamburg über eine andere Nutzung sei nichts bekannt. Er gehe aber davon aus, dass wie bisher im Einvernehmen miteinander geredet werde.
Was die Debatte spannend macht: Angeblich muss das Gefängnis saniert werden. Das würde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. In irgendeiner Form wird es daher bald um die zukünftige Nutzung von Hahnhöfersand gehen. Was schwierig wird: Als Traumareal zum Wohnen an der Elbe ist die Insel nur sehr eingeschränkt nutzbar: weite Teile stehen unter Naturschutz.
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