Was bei Starkregen passieren kann
Este-Anlieger protestieren mit "Pegel-Demo" in Estebrügge gegen Buxtehuder Hochwasserschutzpläne
tp. Estebrügge. Was ein Extrem-Wasserstand von 3,85 Metern für die Dörfer und Häuser entlang des Elbe-Zuflusses Este im Alten Land bedeutet, machte die Interessengemeinschaft (IG) Este am frühen Samstagnachmittag bei der "Pegel-Demonstration" auf der Este-Brücke zwischen Estebrügge und Moorende deutlich. Vor rund 40 Teilnehmern spannten die Aktivisten eine blaue Banderole exakt in dieser Höhe über den Fluss, den links und rechte dichte Häuserreihen säumen.
Wie das WOCHENBLATT mehrfach berichtete, kämpfen die IG Este und weitere Gruppierungen gegen das Vorhaben der Stadt Buxtehude, in ihrem Gebiet die Este durch Minideiche und Spundwände zu kanalisieren. Das Buxtehuder Stadtgebiet bliebe durch diese Maßnahme bei hohem Wasserscheitel trocken. Doch nach Befürchtungen der Gegner würden die Este-Anrainergemeinden so zu einem planmäßigen Überflutungsgebiet werden. Das Szenario: "Land unter" bei starken Niederschlägen.
"Schon jetzt läuft das Wasser jeden Tag bis in die Gärten. Anhand der Banderole, kann sich jeder die künftigen Folgen einer Überschwemmung bei Starkregen ausmalen", warnte Rainer Podbielski (60), Sprecher der IG Este bei der Demo. Podbielski und die anderen Gegner kritisierten lautstark die bisherige offenbar eigenmächtige Taktik der Stadt Buxtehude - Podbielski: "Es kann nicht sein, dass Buxtehude ohne die Anrainer plant."
• Die Deichbau-Kritiker plädieren alternativ für den Bau eines mit Landesgeldern finanzierten Staudammes im Estetal sowie für eine Renaturierung des Oberlaufes. Eine Gruppe von Deichbau-Gegnern will einen Verein gründen und auf dieser Basis ein eigenes Planfeststellungsverfahren in Gang setzten.
• Eine Informationsveranstaltung der Stadt Buxtehude zum Deichbau findet am Montag, 2. Dezember, um 18.30 Uhr, im Schulzentrum Nord statt.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.