Ryan Banerjea (22) ist seinem Vater Partho (beide BVJ) in den Rat gefolgt
Zwei Jorker Ratsherren unter einem Dach
ab. Jork. Im Jahr 2016 hatte sich Ryan Banerjea, damals 18 Jahre alt, für die Kommunalwahl in Jork aufstellen lassen, nachdem er in den Bürgerverein Jork (BVJ) eingetreten war. Durch den Mandatsverzicht des BVJ-Ratsherrn Timm Hubert ist er nun in den Rat nachgerückt, mit 22 Jahren der jüngste Jorker Ratsherr. Ebenfalls im Rat ist sein Vater Partho Banerjea, auch er Mitglied des BJV. Schon jetzt prophezeit Ryan Banerjea: "Wir werden garantiert nicht immer einer Meinung sein."
Er habe sich schon länger für Kommunalpolitik interessiert und sich 2016 aufstellen lassen, "um auch Jungwähler zu erreichen", erklärt Ryan Banerjea. Dass er nur wenige Jahre später als eines von acht BVJ-Mitgliedern dem Rat angehört, damit habe er nicht gerechnet. Ab sofort wird der angehende selbstständige Tischlermeister den BVJ in den Ausschüssen Jugend, Soziales und Sport und Wirtschaft, Tourismus und Kultur sowie Feuerschutz vertreten.
Partho Banerjea gehört seit 2011 dem Jorker Rat an. Besonders interessant: Vater Partho ist Fraktionsvorsitzender. Dass es Reibungspunkte geben wird, davon gehen beide aus. "Das ist zu Hause ja nicht anders", meint Partho Banerjea. Eine ähnliche Vater-Sohn-Konstellation habe es auch bei Timm Hubert und seinem Vater Gerd Hubert (ebenfalls BVJ) gegeben und unterschiedliche Standpunkte seien innerhalb der Fraktion normal. "Wir versuchen, gemeinsam in einem Grundkorridor auf einen Nenner zu kommen. Das klappt nicht immer und das muss man akzeptieren."
Ein konkretes Ziel habe er jetzt noch nicht, erklärt Ryan Banerjea. "Ich muss erst mal sehen, in welche Richtung es gehen wird." Er sei neben der lokalen Politik allgemein politisch interessiert und informiere sich täglich, vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Außenpolitik.
Wie sein Freundeskreis reagierte, als er das Ratsherrenamt übernommen habe? Der habe sich gefreut, sagt Ryan Banerjea. Sie davon überzeugen, ebenfalls politisch aktiv zu werden, möchte er aber nicht. "Ich habe zwar politisch interessierte Freunde, aber der Wunsch, selbst einzusteigen, muss von alleine kommen. Und für einige wäre es zeitlich auch nicht machbar."
Denn dass dem jungen Ratsherrn nun weniger Freizeit zur Verfügung steht - Ryan Banerjea engagiert sich auch im Kirchenvorstand und möchte dabei bleiben -, ist ihm schon jetzt bewusst. "Im November habe ich insgesamt vier Sitzungen und davon alle drei Ausschüsse kurz hintereinander." Das sei aber "gar nicht schlecht", meint Ryan Banerjea: "Da bekomme ich gleich von allem einen ersten Eindruck."
Im Rat stünden jetzt die Haushaltsberatungen an, ergänzt Partho Banerjea. "Das wird zeitlich intensiver, denn da gehen wir jeden einzelnen Posten durch." Man müsse eher darauf achten, dass es bei seinem Sohn nicht zu Überforderung komme: Bis Ende des Jahres will Ryan Banerjea seine letzten Prüfungen zum Tischlermeister absolviert haben - dann steht ihm auch beruflich ein Neuanfang bevor.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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