Schäden in Millionenhöhe
Hagelschauer trifft Jorker Obstbauern hart
lt. Jork. Kurzer Schauer - große Wirkung: Durch einen heftigen rund zehnminütigen Hagelschauer sind auf den Obstplantagen in und um Jork im Alten Land auf einer Fläche von rund 1.800 Hektar Schäden in Millionenhöhe entstanden, sagt Dr. Matthias Görgens, stellvertretender Leiter des Obstbauzentrums Esteburg in Jork-Moorende.
Viele Äpfel haben Dellen, bei einigen haben die Hagelkörner auch Fruchthaut und die Blätter beschädigt. Erst zur Erntezeit könne man sagen, was mit den "verhagelten" Früchten passiere, so Görgens. Obwohl die Hagel-Äpfel sich geschmacklich nicht von den makellosen Exemplaren unterscheiden, können sie nicht mehr in der üblichen Handelsklasse vermarktet werden. Aus einem Großteil der Äpfel wird vermutlich Saft oder Mus gemacht.
Gut haben es die, die gegen Hagelschäden versichert sind. Das seien etwa 40 Prozent der rund 565 Betriebe an der Niederelbe, sagt Görgens. Eine solche Versicherung ist nicht günstig und kostet bis zu 1.500 Euro pro Hektar. Noch teurer seien aber Hagelschutznetze, die bislang auf nur rund 60 Hektar zum Einsatz kommen. Wer seine Bäume damit abdecken will, muss bis zu 35.000 Euro pro Hektar investieren.
Von den Kirschbäumen, die in der Region wachsen, sind rund 50 Prozent überdacht und somit vor Starkregen und Hagel geschützt, so Görgens. Auch die Netze würden den Hagel etwas abhalten. Da Steinobst auch grundsätzlich etwas unempfindlicher gegen Hagel sei, seien die Auswirkungen auf die Kirschen nicht ganz so gravierend. Die frühen Sorten sind übrigens bereits reif und stehen zum Verkauf in Supermärkten, Hofläden und an Straßenständen in der Region. Görgens rechnet insgesamt mit zehn bis zwölf Tonnen Kirschen pro Hektar, das sind etwa zehn bis zwölf Kilogramm pro Baum.
• An der Niederelbe - wozu auch das Alte Land mit insgesamt 10.500 Hektar Anbaufläche gehört - wachsen mehr als zehn Millionen Apfel-, Kirsch-, Birn- und Zwetschgenbäume. Der Schwerpunkt liegt mit 90 Prozent der Anbaufläche klar bei Äpfeln. Fast jeder dritte deutsche Apfel stammt aus der Region.
Redakteur:Lena Stehr |
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