Alle Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Insolvenzverfahren für Jorker Fleischerei Röhrs offiziell eröffnet
Vor drei Monaten hatte die Fleischerei Röhrs aus Jork Insolvenz angemeldet. Jetzt ist beim zuständigen Amtsgericht Tostedt offiziell das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Beschäftigten müssen vorerst wohl nicht um ihre Arbeitsplätze bangen: "Der Geschäftsbetrieb der Fleischerei Röhrs wird trotz der Eröffnung des Insolvenzverfahrens vollumfänglich weitergeführt", erklärt der Insolvenzverwalter, der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Hendrik Heerma.
Das Insolvenzverfahren betrifft das Vermögen von Firmeninhaber Daniel Röhrs. Der 33-Jährige hat die Firma, die eine rund 300-jährige Unternehmensgeschichte aufweist, vor einigen Jahren in sechster Generation von seinem Vater Friedrich übernommen. Als eingetragener Kaufmann (e.K.) haftet Daniel Röhrs persönlich und unbeschränkt - auch mit seinem Privatvermögen. Gläubiger werden aufgefordert, ihre Forderungen bis zum 28. August beim Insolvenzverwalter anzumelden. Am 28. September findet in den Räumen des Amtsgerichts Tostedt eine Gläubigerversammlung statt.
Heerma setzt darauf, dass der Betrieb erhalten bleibt und finanziell saniert werden kann. Er arbeite mit seinem Team an einer "langfristigen Lösung zur Stärkung aller Strukturen", betont der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht. "Wir verhandeln mit Investoren und ich bin optimistisch, dass es bald zu einer Lösung kommen wird", so Heerma. Der Erhalt der 42 Arbeitsplätze stehe im Mittelpunkt aller Bemühungen. Der Insolvenzverwalter versichert, dass keine Kündigungen vorgesehen seien.
Die finanziellen Probleme bei der Fleischerei Röhrs zeichneten sich ab, nachdem der Neubau der Produktionsstätte aufgrund gestiegener Bau- und Finanzierungskosten deutlich teurer wurde als ursprünglich geplant. Daniel Röhrs gehört auch das Fleischerfachgeschäft "Fleischerjungs" in Buxtehude. Dieses Unternehmen soll nicht von der Insolvenz betroffen sein.
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