Glasfaser-Ausbaugebiete überschnitten sich
Schnelles Internet in Jork: Einer der beiden Wettbewerber steigt aus
In manchen Orten müssen Privatkunden und Firmen über Jahre hinweg auf schnelles Internet per Glasfaser warten, weil sich kein Anbieter findet oder sich die Förderprojekte wegen der langwierigen bürokratischen Verfahren ewig hinziehen. Anderswo hingegen reißen sich die Unternehmen darum, Glasfaserkabel zu verlegen - und das nicht nur in Großstädten, sondern sogar im kleinen Jork. In der Altländer Gemeinde gab es mit der Deutschen Glasfaser und Glasfaser Nordwest sogar zwei Konkurrenten, die um die Gunst der Kunden wetteiferten. Die geplanten Ausbaubereiche haben sich in weiten Teilen des Gemeindegebietes überschnitten. Doch kürzlich warf ein Wettbewerber das Handtuch.
"Da ein Mitbewerber mit den Ausbauarbeiten für ein Glasfasernetz in Jork" begonnen habe, ziehe man sich aus der Gemeinde Jork zurück, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Glasfaser. Ein doppelter Ausbau widerspreche den Firmen-Prinzipien, so "nachhaltig und effizient wie möglich" auszubauen. Es dürfte davon auszugehen sein, dass das Unternehmen bei der Kunden-Akquise den Kürzeren gezogen hat. Damit sich das Verlegen der superschnellen Lichtwellenleiter finanziell lohnt, muss eine bestimmte Mindestanzahl an Anschlüssen beantragt werden. Dieses Quorum an Aufträgen dürfte nicht erreicht worden sein.
Kundenaufträge sind hinfällig
Daher kommt man bei der Deutschen Glasfaser jetzt zu der Erkenntnis, dass "ein doppelter Netzausbau grundsätzlich vermieden werden" sollte, "da er weder betriebs- noch volkswirtschaftlich sinnvoll ist". Mit dem Rückzug aus Jork seien die bereits erteilten Kundenaufträge "hinfällig", es sei zu keinem Vertragsabschluss gekommen. Das Unternehmen empfiehlt, einen Vertrag für schnelles Internet per Glasfaser, beim "Wettbewerber" - sprich der Glasfaser Nordwest - abzuschließen.
Für die Verlegung der Leitungen auf öffentlichem Grund lief bereits das Genehmigungsverfahren. Das von der Deutschen Glasfaser beauftragte Tiefbauunternehmen hat die Anträge jetzt aber zurückgezogen. Bei der
Glasfaser Nordwest werden Ausbauplanungen in der Gemeinde Jork unterdessen fortgesetzt. Die Glasfaser Nordwest schafft die nötige Infrastruktur mit einem Leitungsnetz. Die entsprechenden Glasfaserverträge schließen die Kunden dann mit der EWE, der Telekom oder den Stadtwerken Buxtehude als Telekommunikationsanbieter ab.
Quote für Glasfaserausbau in Harsefeld erreicht
Erfreulicher lief es für die Deutsche Glasfaser im Flecken Harsefeld. Dort haben mehr als 33 Prozent der infrage kommenden Haushalte Verträge für schnelles Internet via Glasfaser unterzeichnet. Damit ist die erforderliche Quote für einen Ausbau erreicht. Dieser erfolgt im Kernort Harsefeld sowie in den Ortsteilen Hollenbeck, Issendorf und Ruschwedel. Stichtag war am vergangenen Samstag. Wer bis dahin einen Auftrag erteilt hat, erhält den Hausanschluss, der sonst 750 Euro kostet, zum Nulltarif. Nachzügler können ihren Auftrag noch an einem sogenannten Abgabetag am Dienstag, 12. September, beim Servicepunkt Harsefeld (Buxtehuder Straße 2) einreichen. An diesem Tag hat der Servicepunkt von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
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