Hochwasser-Situation am 1. Weihnachtstag
Extreme Wasserstände an der Lühe, Sturmflut an der Elbe

Die Lühe bzw. Aue bei Hornburg führt derzeit extremes Hochwasser | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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Die Hochwassergefahr im Landkreis Stade ist immer noch nicht gebannt. Auch wenn der Regen am ersten Weihnachtstag nachgelassen hat, führen die Nebenflüsse der Elbe weiterhin sehr viel Wasser. Besonders an der Lühe hat sich die Lage zugespitzt. Doch die Maßnahmen der Feuerwehren und anderer Einsatzkräfte greifen. „Die Kommunen haben mit ihren Feuerwehren und in enger Abstimmung mit Deich- und Unterhaltungsverbänden einige Präventivmaßnahmen ergriffen, um den hohen Pegeln Herr zu werden“, teilt Landkreis-Sprecher Daniel Beneke mit. Die Bürger werden aber aufgefordert, Deiche und überflutete Gebiete zu meiden.

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Wasserstand von 2002 überschritten

In Horneburg hat die Lühe, die bis dort noch Aue heißt, bereits den Wasserstand von 2002 überschritten. Damals drang das Wasser in die Häuser an den entlang der Aue liegenden Straßen ein. Besonders betroffen war damals der Marschdamm. Im Jahr 2015 Jahr wurde schließlich ein umfangreiches Hochwasserschutzprojekt abgeschlossen: die Umleitung und Eindeichung der Aue sowie die Schaffung eines Überschwemmungspolders am Bullenbruch. Dank dieser Maßnahme kann das Wasser jetzt abgeleitet werden, sodass es in Horneburg keinen Schaden anrichten dürfte.

Den Oberlauf der Lühe bildet die Aue. Hier nördlich von Harsefeld führt die Aue deutlich mehr Wasser als normal | Foto: Susanne de Bruijn
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Lühe-Sperrwerk wurde geschlossen

Dem Überlauf am Horneburger Bullenbruch kommt aktuell eine besondere Bedeutung zu. Dort ist derzeit noch ausreichend Platz für die Wassermassen. Dieser Platz wird wohl auch benötigt, denn die Regenrückhaltebecken im Oberlauf der Aue sind voll. Aus Richtung Harsefeld drückt das Wasser Richtung Elbe – vorbei an Horneburg und dem Alten Land. Das Hochwasser der Lühe kann aber nicht zur Elbe hin ablaufen. Denn wegen der Sturmflutwarnung für Montagmittag wurde das Lühe-Sperrwerk geschlossen.

Hochwasser-Lage im Kreis Stade: Keine Entspannung in Sicht

Einsatzkräfte sind vorbereitet

Ebenfalls verschlossen wurde sicherheitshalber der Dammbalken an der Horneburger Friedensbrücke über die Aue. Außerdem wurden entlang der Lühedeiche die Deichlücken abgeriegelt. In mehreren Orten im Alten Land waren die Feuerwehren am ersten Weihnachtstag bereits frühmorgens im Einsatz, um vollgelaufene Keller leer zu pumpen. In den frühen Morgenstunden war der Pegel der Lühe zunächst angestiegen, am Vormittag fiel er wieder. Auch Landrat Kai Seefried war vor Ort im Alten Land und an der Lühe, um sich über die Schutzmaßnahmen zu informieren. Dort sind die Einsatzkräfte darauf vorbereitet, falls sich die Hochwassersituation doch wieder verschärfen sollte. 

Der Überlaufpolder am Horneburger Bullenbruch hat noch Platz, um weiteres Wasser aufzunehmen | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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Nachschub an Sandsäcken

„Die Deichgeschworenen kontrollieren die Deiche und Hochwasserschutzeinrichtungen regelmäßig“, sagt Beneke. An der Lühe seien bereits Sandsäcke für den Fall der Fälle befüllt wurden, in Horneburg werden im Laufe des Tages ebenfalls Sandsäcke erwartet. Um Treibgut schnell aus dem Wasser holen zu können, ehe sich der Fluss weiter aufstaut, soll Räumgerät bereitgehalten werden. „Die derzeit laufenden Maßnahmen werden durch die jeweils zuständigen Kommunen in Eigenregie koordiniert“, sagt der Landkreis-Sprecher. Die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises erstelle regelmäßig neue Lagebilder und unterstütze die kommunalen Stellen.

In der Warn-App NINA findet sich am Montag ein Warnhinweis für den Landkreis Stade | Foto: NINA Warn-App
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Deiche bitte nicht betreten

Der Landkreis Stade bittet angesichts der aktuellen Lage, die Deiche nicht zu betreten oder zu befahren und auch die überfluteten Wiesen und Felder zu meiden. Aktuelle Warnmeldungen erfolgen auch über die Nachrichten- und Informations-App des Bundes (NINA), die kostenlos für Smartphones verfügbar ist, sowie per Durchsage im Radio. Hier ist der Link zur Browserversion von NINA.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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