Im Alten Land entsteht die modernste Servicestation mit WC der Region
Endlich öffentliche Toiletten am Bassenflether Strand
lt. Bassenfleth. Diese Strandsaison wird eine ganz besondere - zumindest in Bassenfleth in der Gemeinde Hollern-Twielenfleth. Besucher des beliebten Ausflugsziels an der Elbe müssen nämlich ihre Notdurft nicht mehr im Gebüsch verrichten, sondern können dafür die modernste Hightech-Toilettenanlage der Region benutzen.
Die barrierefreie, selbstreinigende Automatiktoilette, die auf dem Gelände des Deichverbandes steht, soll im März in Betrieb gehen. Über eine App meldet die Anlage, von der es in Deutschland bisher sonst nur noch in Frankfurt ein weiteres Modell gibt, wenn es eine Fehlfunktion gibt oder das Toilettenpapier alle ist. Mit Düsen im Fußboden und einer einfahrbaren Toilette reinigt sich die Anlage nach jedem Besuch in weniger als einer Minute selbst und wird dabei auch desinfiziert.
Während die Benutzung der drei Urinalplätze kostenfrei sein soll, müssen für die Nutzung des Toilettenraums, in dem sich auch ein Wickeltisch befindet, voraussichtlich 50 Cent gezahlt werden. "Wir haben lange darüber nachgedacht, ob das die richtige Lösung ist und auch mit unserer Gleichstellungsbeauftragten darüber diskutiert", sagt Bürgermeister Timo Gerke, der schon seit vielen Jahren für Toiletten am Strand kämpft.
Anders sei aber seiner Meinung nach das Problem des "Wildpinkelns" nicht in den Griff zu bekommen. Anders gesagt: Wenn die Männer auch für das kleine Geschäft zahlen müssten, würden laut Gerke vermutlich viele einfach weiter in die Landschaft urinieren.
Länger als 15 Minuten darf aber keine Sitzung dauern, denn dann öffnen sich die elektrischen Türen automatisch. Und pro Toilettengang gibt es maximal zehn Blatt Papier.
Grundsätzlich lässt sich alles programmieren, sagt Gerke. Auch, ob die Anlage nachts offen sein soll oder nicht. Darüber sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. Gerke hält es für sinnvoll, die Anlage nicht zu sperren, da auch abends oder nachts manchmal am Strand gefeiert werde.
Offiziell ist die Anlage eine "Servicestation", da auch noch eine Fahrrad-Reparatur-Station mit einem Automaten mit Fahrradschläuchen und anderen notwendigen Dingen für die Fahrradreparatur, eine Infotafel für Touristen und WLAN installiert werden.
Die gesamte Maßnahme kostet insgesamt rund 220.000 Euro und wird vom Amt für regionale Landesentwicklung mit etwa 120.000 Euro gefördert.
• Und es gibt noch eine weitere Neuerung für Strandbesucher: Wer mit Motorrad, Auto oder Wohnmobil anreist, muss ab April Kleingeld bereithalten. Die Gemeinde Hollern-Twielenfleth plant, einen Parkscheinautomaten aufzustellen. Über die Höhe der Gebühren berät der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung am Montag, 2. März, um 19 Uhr im Gemeindehaus Hollern-Twielenfleth, Hörne 19.
Die Verwaltung schlägt vor, dass für Autos und Motorräder die erste Stunde gebührenfrei sein sollte. Für jede weitere Stunde und pro angefangene Stunde seien 50 Cent sinnvoll. Die Tagesgebühr soll bei drei Euro liegen, für Wohnmobile bei fünf Euro.
Die gebührenpflichtige Zeit liegt für Autos und Motorräder von Montag bis Sonntag zwischen 8 und 18 Uhr. Wohnmobile sind 24 Stunden täglich gebührenpflichtig.
Auf Antrag können Fahrzeuge von Firmen, sozialen Einrichtungen und anderen öffentlichen Vereinen oder Verbänden, die aus betrieblichen Gründen oder im öffentlichen Interesse den gebührenpflichtigen Parkraum in Anspruch nehmen müssen, von der Gebührenpflicht befreit werden und von der Samtgemeinde Lühe einen Parkausweis erhalten.
Die Einnahmen aus den Parkgebühren sollen grundsätzlich für die Unterhaltung der Parkplätze genutzt werden.
Redakteur:Lena Stehr |
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