Energiekrise und Personalmangel
Freibad Twielenfleth sorgte trotz Krise für Schwimmkurse

Das Freibad in Hollern-Twielenfleth | Foto: tk

Schon im letzten Jahr suchte die Samtgemeinde Lühe Personal für das Freibad in Twielenfleth, doch weil sich niemand Geeignetes bewarb, blieb die Stelle unbesetzt. Das hatte zur Folge, dass in diesem Jahr keine durchgängigen Öffnungszeiten angeboten werden konnten: Mittags blieb das Schwimmbad daher geschlossen. Eines war Samtgemeinde-Bürgermeister Timo Gerke jedoch besonders wichtig: Den Kindern das Schwimmen beizubringen. "Gerade in unserer Region, wo die Elbe direkt vor der Tür liegt, sollten die Kinder das Schwimmen noch vorm Gehen lernen." Trotz des Personalmangels konnten 65 Kinder ihren Anfängerschwimmkurs absolvieren. Weiteren 85 Kindern wurde ein Aufbaukurs ermöglicht. "Das ist wirklich eine wichtige Aufgabe, wenn man bedenkt, dass die Hälfte aller Viertklässler noch nicht schwimmen kann", so Gerke weiter. Um dem Personalmangel entgegenzuwirken, wird aktuell die Option geprüft, selber Personal auszubilden. Dafür benötige das Freibad allerdings einen Kooperationspartner mit Schwimmhalle, damit das ganze Jahr über ausgebildet werden könne. Entsprechende Gespräche mit umliegenden Kommunen seien bereits im Gange. Einen Vorteil sieht Timo Gerken bei der Suche nach neuem Freibad-Personal jedoch, denn für ihn steht fest: "Wir haben das schönste Freibad in ganz Deutschland." Und wer würde nicht gerne einen so attraktiven Arbeitsplatz haben?

Energiesparmaßnahmen sollen nicht zu Lasten der Kunden gehen

Neben dem Personalmangel hat das Freibad auch mit der Energiekrise zu kämpfen. Als das Freibad seine Tore in diesem Jahr öffnete, stand Energiesparen schon ganz oben auf der Agenda. Etwa 30 Prozent Energie sollten durch die Anschaffung von Abdeckfolien und einer manuellen Steuerungstechnik eingespart werden. Die Plane erwies sich gerade bei Wind und kühleren Temperaturen als sinnvoll und echter Energiesparer. Dass die Plane allerdings auch jeden Abend auf- und jeden Morgen runtergezogen werden musste, spielte der dünn besetzten Personallage nicht gerade in die Karten. Nur mithilfe von Ehrenamtlern konnte diese Sparmaßnahme durchgezogen werden. Um den Frühschwimmern das Ziehen ihrer Bahnen zu ermöglichen, organisierte der Förderverein täglich einen freiwilligen Helfer. "Wir sind dem Förderverein unglaublich dankbar, ohne seine Mithilfe wäre das gar nicht zu leisten gewesen", erklärt Samtgemeinde-Bürgermeister Gerke. Auch die Steuerungstechnik wurde angepasst. Mittels eines neu eingebauten, manuellen Schalters kann die Heizung des Freibads etwa bei heißen Temperaturen und Sonneneinstrahlung reguliert werden. Zuvor heizte das Becken an warmen Tagen schonmal auf 27 Grad auf. Ob das Ziel einer 30-prozentigen Einsparung in dieser Saison auch eingehalten werden konnte, zeige sich bald. Timo Gerke ist allerdings positiv gestimmt und will auch in anderen öffentlichen Gebäuden Energie einsparen. Er sei, als gelernter Schornsteinfeger, bereits selbst tätig geworden. In Schulen seiner Samtgemeinde habe Gerke die Einstellung der Heizungen überprüft und energieeffizient angepasst.

Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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