Neue Bürger-Energiegenossenschaft in Lühe
Grüner Strom für das Alte Land
Erneuerbare Energien liegen im Trend: Wegen des Klimawandels und der Energiekrise setzen immer mehr Menschen auf die Regenerativen. Auch in der Samtgemeinde Lühe wurde nach Alternativen gesucht - die Anstrengungen der Grünen und engagierter Bürgerinnen und Bürger sollen im kommenden Frühjahr endlich Früchte tragen, denn dann steht der Gründung der neuen Bürger-Energiegenossenschaft (BEG) nichts mehr im Wege.
"Die Zeit ist jetzt reif", freut sich Edgar Schmidt von den Grünen, der federführend an der Gründung der Energiegenossenschaft beteiligt ist. "Mehr denn je müssen wir uns von unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen loslösen. Wir wollen unseren Beitrag zur Energiewende in unserer Region leisten." Um dieses Ziel zu erreichen, soll mehr Sonnenenergie genutzt werden: Nicht nur im Alten Land sind viele Dachflächen ungenutzt, mithilfe von Photovoltaikanlagen könnte das einstrahlende Licht direkt in Strom umgewandelt werden. "Es ist schade, wie viel ungenutzte Sonnenenergie wir verschenken", bedauert Schmidt.
Im Alten Land generierter Strom wird von Altländern genutzt: Als gutes Beispiel voranschreiten werden nach Gründung der BEG die öffentlichen Gebäude, verspricht auch Samtgemeinde-Bürgermeister Timo Gerke, der das Projekt unterstützt. Für Einzelpersonen ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Photovoltaik oft mühsam und kompliziert, weshalb die BEG sich um Details wie Installation und Unterhaltung kümmert. Die Hausbesitzer verpachten ihre Dächer demnach an die Energiegenossenschaft. Für die Eigentümer bedeutet das geringstmöglichen Aufwand, während sie vergünstigt vom grünen Strom profitieren. Der überschüssige Strom wird dann von der BEG verkauft, sodass diese sich über die Jahre selbst finanziert.
Edgar Schmidt sieht jedoch nicht nur in den ungenutzten Dächern eine Chance zur Gewinnung von Sonnenenergie, auch Obstanbauflächen liefern ausreichend Platz. Auf den Plantagen seien viele Hektar mit schwarzer Folie bedeckt, um das Obst vor Frost oder Hitzeschäden zu schützen. "Ersetzt man die durch Solarpanele, hat man den selben schützenden Effekt, nutzt die Fläche aber gleichzeitig sinnvoll", erklärt Schmidt. Besonders da die Obsthöfe den generierten Strom gleich verwenden könnten und er nicht erst in das Netz eingespeist werden müsse, gebe es nur Vorteile.
Auch im Falle von unüberdachten Parkflächen gebe es Potenzial. Diese könnten überdacht und mit Solarpanelen ausgestattet werden. Die Möglichkeiten zur Gewinnung grünen Stroms seien da, nur an der Umsetzung haperte es bislang.
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