Künftig keine Fahrten von Oktober bis März
Lühe-Schulau-Fähre stellt Winterfahrplan ein
Die Lühe-Schulau-Fähre ist in ihre letzte Wintersaison gestartet. Ab Herbst kommenden Jahres wird die Fährverbindung zwischen dem Alten Land und der schleswig-holsteinischen Seite der Elbe in den Wintermonaten eingestellt. Ab Oktober 2025 werde es keinen Winterfahrplan mehr geben, so die Geschäftsführerin der Fährgesellschaft, Ute Bülau.
Man habe die Entscheidung schweren Herzens getroffen, so Bülau. Aber mit der Einstellung des Fährbetriebs in den Monaten Oktober bis März könne man die Betriebsstunden des Schiffes deutlich reduzieren. Je mehr Betriebsstunden die Fähre habe, umso anfälliger werde sie für Reparaturen. "Wir haben ja im Sommer die Ausfälle aufgrund von Verschleißschäden gehabt." Das soll sich nicht wiederholen. Die Winterzeit werde man daher nutzen, um notwendige Unterhaltungsmaßnahmen an der "Dat Ole Land II" durchzuführen. Ziel sei mehr Verlässlichkeit in den Sommermonaten, erklärt Bülau.
Nur noch und 35 Pendler am Tag
Die Pendler wurden bereits über die Entscheidung informiert. Deren Zahl hält sich mittlerweile in Grenzen. "Aktuell pendeln täglich rund 35 Personen aus beruflichen Gründen hin und zurück über die Elbe", berichtet die Geschäftsführerin. Dass sich dies bei der Fähre, die Platz für bis zu 250 Fahrgäste bietet, nicht rechnet, liegt auf der Hand. "Bereits jetzt lässt sich der Fahrbetrieb nur durch erhebliche Zuschüsse der Gesellschafter aufrechterhalten", sagt Bülau. In der jüngsten Vergangenheit fielen etwa gestiegene Betriebskosten – vor allem beim Kraftstoff – immer stärker ins Gewicht.
Bessere Anbindung an Linienbusse
Sie habe aber auch eine gute Nachricht zu verkünden, so Bülau: Ab der kommenden Sommersaison 2025 werden die Fahrgäste am Lühe-Anleger deutlich öfter als bisher eine direkte Anschlussmöglichkeit an die Linienbusse ins Alte Land und nach Stade erhalten. Die Änderungen sollen ab April 2025 mit dem Start des Sommerfahrplans greifen. Das hat die Gesellschafterversammlung kürzlich beschlossen. „Damit bieten wir unseren Fahrgästen einen deutlichen Mehrwert“, sagt Bülau. „Hier greifen Fähr- und Buslinienverkehr ineinander, das ist eine großartige Stärkung des ÖPNV im Alten Land.“
Längerer Werftaufenthalt geplant
Die Geschäftsführerin betont, dass das Ziel der Gesellschafter trotz Einstellung des Winterfahrplans klar sei: Der Fährbetrieb soll langfristig gesichert werden. Deshalb würden im kommenden Jahr weitere Investitionen in das Schiff erfolgen. Ein längerer Wertaufenthalt für Instandsetzungsarbeiten sei bereits in Vorbereitung. Zudem soll das Schiff vor allem in seiner Bedeutung für den Tourismus gestärkt werden, indem mehr Sonderfahrten und Veranstaltungen angeboten werden. Anteile an der Fährgesellschaft halten der Landkreis Stade (35 Prozent), die Hansestadt Stade (25 Prozent), die Stadt Wedel, zu der Schulau gehört (20 Prozent), sowie die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork (jeweils zehn Prozent).
Die Lühe-Schulau-Fähre ist fester Bestandteil des touristischen Angebotes in der Region. In der Sommersaison schippert die "Dat Ole Land II" bei gutem Wetter auf jeder Fahrt rund 100 Personen über die Elbe. "Es gibt Tage, an denen so viele Fahrradtouristen unterwegs sind, dass wir Sorge haben, alle Räder auf der Fähre unterzubringen", berichtet Bülau. Sie weiß aber auch: "Die Auslastung der Fähre steht und fällt mit dem Wetter."
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