Mehr Strom über die Elbe: Netzbetreiber Tennet will Höchstspannungstrasse verstärken / Weiter Ärger wegen Stromleitung der Bahn

Die Elbekreuzung II in Höhe von Lühesand: Hier an gigantischen Masten wird Strom über den großen Strom transportiert | Foto: bc
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  • Die Elbekreuzung II in Höhe von Lühesand: Hier an gigantischen Masten wird Strom über den großen Strom transportiert
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(jd/am). Jeder kennt das ehrgeizige Projekt "SuedLink" des Netzbetreibers Tennet, mit dem Windstrom von Nord nach Süd geschafft werden soll. Um ein "SuedLink" im Kleinformat handelt es sich bei einer Baumaßnahme, die Anfang Juli beginnt und die Stromtrasse zwischen dem großen Umspannwerk bei Dollern und den hohen Masten der beiden Elbekreuzungen in Höhe von Lühesand betrifft: Die Kapazität der bestehenden 380-Kilovolt-Leitung soll erweitert werden, um mehr Windenergie quer durchs Land zu schicken. Doch der Protest vor Ort war heftiger als bei allen bisherigen "SuedLink"-Planungen: Denn als Nebeneffekt dieser Netzertüchtigung muss die Deutsche Bahn für ihren eigenen Strom eine neue Leitung bauen - über die Köpfe der Altländer hinweg. Das ist sowohl wörtlich als auch sinnbildlich zu verstehen.

"Die Verstärkung dieser Leitung ist ein wichtiger Baustein für ein zukunftsfähiges Stromnetz", erklärt Tennet-Sprecher John Karl Herrmann: "Das bestehende Netz kann die erzeugten Strommengen nicht mehr transportieren." Daher sollen vom Umspannwerk Dollern künftig vier statt wie bisher zwei 380-kV-Systeme Richtung Norden führen. Für die zusätzliche Beseilung müssen größere Masten errichtet werden. Sie sollen auf der bestehenden Trasse bis zur sogenannten Elbekreuzung II geführt werden. Das ist die höhere der beiden Querungen, mit der die Elbe überspannt wird. Zwei Leitungen über den Fluss nutzte bislang die Bahn-Tochter "DB Energie", um ihr Streckennetz im Norden zu versorgen. Künftig fehlt dafür der Platz, sodass Tennet den Nutzungsvertrag mit "DB Energie" gekündigt hat.

Nach Auskunft von Tennet werden im Zuge des Bauvorhabens zunächst provisorische Leitungen gezogen, um die Stromversorgung aufrecht zu erhalten. Nach der Umbeseilung auf die Ersatz,asten der provisorischen Leitung kann mit der Montage der neuen Masten begonnen werden. Diese bleiben auf der jetzigen Trasse und werden etwas höher als ihre Vorgänger sein.

Während das Bauvorhaben im Tennet-Bereich offenbar problemlos umgesetzt werden kann, gibt es wegen der erforderlichen Umbeseilung der Bahnstromleitungen auf die kleinere Elbekreuzung I handfesten Ärger: Eine Kläger-Gemeinschaft, die den Wertverluste der Grundstücke, gesundheitliche Belastungen und die Zerstörung von Obstplantagen beanstandete, verlor den Prozess vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg. Die Kläger sollen sich mit der DB-Tochter einigen, so die Richter.

Doch es gab keine Einigung. So setzte die Bahn ein Enteignungsverfahren durch. Aktuell haben sechs Betroffene einen sogenannten Besitzeinweisungsbeschluss des niedersächsischen Innenministeriums erhalten, bestätigt Kai Schulz, Gemeindedirektor von Hollern-Twielenfleth. Das entspricht ungefähr der Hälfte der benötigten Besitzeinweisungen.

"Sobald 80 Prozent der Beschlüsse eingetroffen sind, können wir mit den Bauarbeiten starten", sagt DB Energie-Sprecher Gelfo Kröger. Er gehe vom Baubeginn Anfang September aus.

Die Elbekreuzung II in Höhe von Lühesand: Hier an gigantischen Masten wird Strom über den großen Strom transportiert | Foto: bc
Die Karte zeigt die geplanten Baumaßnahmen entlang der Stromtrasse | Foto: Tennet
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Jörg Dammann aus Stade

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