Stolpersteine bald auch im Alten Land?
lt. Steinkirchen. Mit sogenannten Stolpersteinen wird seit 1995 in vielen europäischen Städten der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Jetzt soll ein ähnliches Konzept, in Form eines Schulprojektes, auch in der Samtgemeinde Lühe umgesetzt werden. Die Kommune im Alten Land wäre die erste im Landkreis Stade, die sich in dieser Form mit der Vergangenheit auseinandersetzt.
Für Gerd Grunwald von den Grünen sind die Stolpersteine ein Weg, vor allem Kinder und Jugendliche an gelebte Geschichte heranzuführen, sie zum Fragen stellen zu ermutigen und ihnen deutlich zu machen, welche Mechanismen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und ihre schrecklichen Folgen möglich machten.
Das Projekt könne auch auf andere Ereignisse, z.B. den Deichbau, ausgeweitet werden, so Grunwald. Die Oberschule Steinkirchen habe bereits ein großes Interesse signalisiert, sich im Rahmen des Unterrichts oder einer Arbeitsgruppe mit den Stolpersteinen zu beschäftigen.
Auch Ute Dürkes (SPD) spricht sich für das Projekt aus. Sie legt aber Wert darauf, dass nicht nur Vorträge und Facharbeiten zum Thema vorbereitet werden, sondern die Stolpersteine in der Samtgemeinde auch sichtbar werden - so wie man es aus Städten wie Hamburg und Berlin kenne.
Hans-Joachim Raydt (fraktionslos) sprach sich ebenfalls für die Stolpersteine aus und machte deutlich, dass es nicht darum gehe, mit dem Projekt jemanden vorzuführen. "Es ist wichtig, die breitere Geschichte des Alten Landes ins Bewusstsein zu rücken und sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen", so Raydt.
Der Samtgemeinderat sprach sich bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme von Dirk Dehmel (CDU) für die Stolpersteine aus.
Redakteur:Lena Stehr |
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