Helge Flöge fordert Schutzmaßnahmen
Überprüfung der Flutsicherung im Alten Land

Grünendeichs stellvertretender Bürgermeister Helge Flöge stellt sich als Deichbeauftragter zur Verfügung | Foto: H.Flöge
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sla. Grünendeich. Bei der Ratssitzung in Grünendeich am Donnerstag, 6. Januar, geht es unter anderem um den Antrag der Gruppe CDU/Bündnis 90/Die Grünen vom 18. November zur sturmflutsicheren Funktionstüchtigkeit der technischen Einrichtungen am Elbdeich. Insbesondere wurde eine Überprüfung der Flut- und Schotttore am Lüheanleger, am Pionierplatz in Grünendeich sowie der zweiten Deichverteidigungsebene gefordert. Während der letzten Fluttorüberprüfung am Lühe-Anleger wurde festgestellt, dass das Lager für Sicherungsbohlen für die zweite Deichverteidigungslinie leer war. Aluminiumprofile als Schutzbohlen befanden sich in der Herstellung, sodass mitten in der Sturmflutsaison keine zweite Deichverteidigungseinrichtung funktionstüchtig war, berichtet Grünendeichs stellvertretender Bürgermeister Dipl.-Ing. Helge Flöge.
"Der Großteil der Bevölkerung kennt weder Alarmpläne, Fluchtwege noch Eigensicherungsempfehlungen", moniert Grünendeichs stellvertretender Bürgermeister Dipl.-Ing. Helge Flöge. Alle Fluttore müssen durch die entsprechenden Feuerwehren in Kooperation mit dem Deichverband regelmäßig geprüft werden.
"Gerade in Zeiten des Klimawandels und dem Schmelzen des Grönlandeises ist die Sensibilisierung aller Bewohner und Institutionen für das 'Leben hinterm Deich' eine Aufgabe, der ich mich besonders annehmen werde und bereits seit knapp zwei Jahren widme", sagt Flöge auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Er möchte einen ganz neuen Dialog anstoßen - und zwar als Vermittler, um die teilweise sehr emotionalen Ängste der Mitbürger zu filtern und sachlich mit dem Deichverband, aber auch mit Feuerwehren und Samtgemeinde und Gemeinden, zu kommunizieren.

Der Deich am Lühe-Anleger - bei einer Sturmflut ist das Schließen der Schotttore 
lebensnotwendig, um die Bevölkerung vor Hochwasser zu bewahren | Foto: sla
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    lebensnotwendig, um die Bevölkerung vor Hochwasser zu bewahren
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"Den Mitbürgern hinter dem Deich geht es um Fragen wie: Wo bekomme ich im Sturmflutfall Sandsäcke her, wieso gibt es vor Ort keine Deichverteidigungsübung unter Einbindung der Bevölkerung, warum sind die Sirenen so leise, wo befinden sich Fluchtwege und höher gelegene Sammelstellen?" Hierzu möchte Flöge eine Leitfibel für den Katastrophenfall „Sturmflut“ mit auf den Weg bringen. Samtgemeinde-Bürgermeister Timo Gerke hatte bereits Pläne für die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes vorgestellt.
Ein unmittelbares Überprüfen der Tore wurde nach Flöges Kenntnisstand aktuell nicht vorgenommen, da alle Tore in Ordnung seien und man für den Lühe-Anleger bereits ausreichend Maßnahmen getroffen habe.
Weiterhin schlägt Flöge vor, eine Art „Deichtorfest“ am Lühe-Anleger ins Leben zu rufen, bei dem Feuerwehr, Deichverband, Politik und Bevölkerung das Schließen des Tores üben und die Notwendigkeit begreifen - und bei Bratwurst und Punsch wieder ein bisschen mehr Deichleben erleben können. Diese Idee sei von dem Deichverband-Vorsitzenden Dierk König gut aufgenommen worden.
Da der Katastrophenschutz beim Landkreis liegt, werden Gemeinde und Samtgemeinde nur bedingt Einfluss nehmen können. Flöge hat der Gemeinde Grünendeich vorgeschlagen, ihn als Deichbeauftragten des Rates vorzusehen. Hierüber wird es noch einen Diskurs im Rat geben.
Mit Grünendeichs Bürgermeister Nikolai Müller will das „Bürgermeisterduo“ den Dialog zur Deichsicherheit für die Bevölkerung weiter ausbauen, etwa durch monatliche Videocasts bei Instagram. Wegbeschreibungen, Fluchtwege, Sicherungsempfehlungen und Vorstellung der Institutionen sollen hierbei klar kommuniziert und etabliert werden.

Grünendeichs stellvertretender Bürgermeister Helge Flöge stellt sich als Deichbeauftragter zur Verfügung | Foto: H.Flöge
Der Deich am Lühe-Anleger - bei einer Sturmflut ist das Schließen der Schotttore 
lebensnotwendig, um die Bevölkerung vor Hochwasser zu bewahren | Foto: sla
Redakteur:

Susanne Laudien aus Buxtehude

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