Grünendeich: Eine Nixe geht ein Jahr auf Reisen
Gundula Menking und Sonja Zinke möchten mit dem mystischem Wesen zu gemeinschaftlicher Kreativität anregen
ab. Grünendeich. "Das ist wie mit dem Zwerg im Film ,Amelie': Die Nixe muss reisen", stellte Steinkirchens Bürgermeisterin fest, als sie das mystische Wesen entdeckte. Die Nixe, eine große, aus verschiedenen Materialien von Künstlerin Gundula Menking gefertigte Skulptur, wartet in Grünendeich auf ihr nächstes großes Abenteuer. Beide Frauen trugen ihre Ideen zusammen und hoben ein gemeinsames Kunstprojekt aus der Traufe: die schöne Meerjungfrau auf eine große Tour entlang der Lühe zu schicken, und zwar für ein ganzes Jahr. Der Clou: Alle Menschen, die sie sehen und mit ihr in Berührung kommen, können sich kreativ in das Projekt einbringen.
Sie war schon einmal gereist, die Nixe. Für die Buxtehuder "Kunst-Insel" hatte Gundula Menking das Kunstwerk damals angefertigt und sie dort 2015 "vor Anker" gehen lassen. Danach saß das märchenhafte Wesen, bestehend aus Mosaik, gestalteten Scherben, einem Glasgesicht und Muschelfragmenten, Fiberglas und Styropor, an der Lühe. "Inzwischen hat sie etwas Patina angesetzt", erklärt die Künstlerin. Ein bisschen restauriert werden musste sie, ein paar "Haare" habe sie auch gelassen.
Und langweilig sei der Nixe auch gewesen, erklärt Gundula Menking lächelnd. Darum habe sich nun auch das reiselustige Deichhuhn zu ihr gesellt, eine Figur, die die Künstlerin für den Steinkirchener Krimi-Autoren Manfred Bublitz angefertigt hatte. "Das Deichhuhn möchte wohl mitkommen, dann hat die Nixe eine Begleitung."
Jetzt ist das Meereswesen bereit, kann am Samstag, 6. April, gegen 11.30 Uhr am Lühedeich zu seinem ersten Stopp reisen: zur Maritimen Landschaft Unterelbe (Kirchenstieg 30) in Grünendeich. Die Strecke wird die Nixe auf einem Fahrgestell zurücklegen, begleitet von "hoffentlich viel Publikum" und Musik.
In den kommenden zwölf Monaten wird das mystische Wesen pro Monat einen Stopp einlegen, in privaten und öffentlichen Bereichen. "Wir wünschen uns, dass die Nixe viel Besuch bekommt und sich die Menschen kreativ mit ihr auseinandersetzen. Das können beispielsweise gemalte Bilder oder Fotos sein, aber auch Geschriebenes oder Gedichte oder etwas, das direkt vor Ort aufgebaut wird", erläutert Gundula Menking. Thematisiert werden könne dabei z.B., was sie sucht, woher sie stammt und was sie im Sinn hat.
• Damit alle, die gerne mitmachen möchten, ihre Ideen so einbringen können, dass sie für jeden sichtbar sind, hat die Nixe unter http://nixe.unterwegs.durchs.alte.land sogar einen eigenen Blog bekommen. Nach der Maritimen Landschaft Unterelbe heißt der nächste Stopp Lühesperrwerk. Dorthin wird die Nixe am 5. Mai reisen.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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