Ardestorf
Anwohner beschweren sich über Kunststoff in Recycling-Schotter

Die Anwohner fanden diverse Kunststoffteile in dem Schotter Fotos | Foto: Schmitz
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sv. Ardestorf. Eigentlich sollten sich die Anwohner freuen, wenn die Gemeinde Schlaglöcher auffüllt. Doch in Ardestorf kamen die Auffüllarbeiten an einem unbefestigten Wirtschaftsweg zwischen Ardestorf und Grauen durch den Baubetriebshof der Gemeinde Neu Wulmstorf Ende März gar nicht gut an. Grund: Anwohner hatten Kunststoffteile in dem groben Schotter gefunden.

Die Anwohner fanden diverse Kunststoffteile in dem Schotter Fotos | Foto: Schmitz
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"Unmöglich", ärgert sich Anwohner Karl Georg Schmitz, der neben Glassplittern und Dübeln auch diverse Kunststoffgewebe, Plastikfolien und Kabelreste in dem neuen Straßenbelag fand. "Wir können uns nicht vorstellen, dass dies eine fachgerechte und zulässige Maßnahme ist." Zudem sei der Schotter in der Mitte des Weges zu einem so hohen Damm aufgeschüttet worden, dass er Fußgänger, Radfahrer und Rollstuhlfahrer behindern würde.

Kunststoff, Keramik, Kabelreste und Plastikfolien befinden sich im Füllmaterial | Foto: Schmitz
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Auf der unbefestigten Straße würden sich schon immer Schlaglöcher bilden, die die Gemeinde jedes Jahr auffüllt. "Dafür müssen wir den Boden auflockern, ins Profil bringen und mit neuem Schotter bedecken", sagt Harald Heins, Leiter des Baubetriebshof der Gemeinde Neu Wulmstorf. "Das machen wir mit kostengünstigem, recyceltem Material. Ein bisschen Plastik guckt da manchmal raus. Wenn man akribisch alles durchsuchen und bei insgesamt 1.500 Tonnen Schotter auf zehn Kilogramm Plastik kommen würde, ist das lächerlich gering."

"Ein gewisser Anteil von Fremdstoffen in Recyclingmaterial ist nicht zu vermeiden", so Harald Heins vom Baubetriebshof | Foto: Gemeinde Neu Wulmstorf
  • "Ein gewisser Anteil von Fremdstoffen in Recyclingmaterial ist nicht zu vermeiden", so Harald Heins vom Baubetriebshof
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In diesem Fall habe die Gemeinde keinen teuren Naturstein aus Schweden beschafft, sondern Recyclingmaterial (Beton, Asphalt, Naturstein oder Keramik von Häuserabrissen oder bspw. den Unterbau von Straßen etc.), unter anderem auch aus der Region, verwendet. Dabei hätten die 1.000 Tonnen aus eigenem Bestand nicht ausgereicht, sodass der Baubetriebshof 500 Tonnen zugelassenes Material aus anderer Quelle bezogen habe. "Leider lässt es sich nicht immer vermeiden, dass Fremdstoffe in das Recyclingmaterial gelangen. Trotzdem: Alles Recyclingmaterial läuft erst über ein Magnetband und wird dann ausgesiebt, das ist die übliche Vorgehensweise", sagt Heins. Chemisch belastete Kunststoffe seien aber nicht in dem Schotter zu finden.

Nach den Beschwerden der Anwohner sei der Baubetriebshof inzwischen zweimal wieder vor Ort gewesen, um Kunststoffteile aus dem Schotter abzusammeln. Das Recyclingmaterial und der Weg würden laut Heins allen Anforderungen entsprechen. Zudem sei der Weg so aufgeschüttet worden, dass das Wasser in Zukunft zu beiden Seiten ablaufen und sich so nicht mehr in der Mitte ansammeln kann. "Früher war der Weg auf fünf bis sechs Metern befahrbar. Inzwischen hat sich der Weg an vielen Stellen auf fast zwölf Meter verbreitert, weil die Fahrzeuge den Schlaglöchern ausweichen. Es ist nicht einmal mehr ein Grünstreifen am Rand vorhanden."

Auch die unebene Verteilung des Schotters stieß auf wenig Begeisterung bei den Bewohnern. Der Baubetriebshof bittet um Geduld, der Schotter müsse sich noch verteilen. | Foto: Schmitz
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Auch die Kritik, dass der in der Mitte des Weges zu einem Damm aufgeschüttete Schotter Radfahrer und Fußgänger behindern würde, weist Heins scharf zurück. "Ich bin selbst Radfahrer und auch diese Strecke oft genug gefahren." Die groben Steine würden sich mit der Zeit und durch das Befahren der Landwirtschaftsfahrzeuge in die Erde eindrücken. Hier bittet der Baubetriebshof um Geduld.
Inzwischen ist auch Bürgermeister Tobias Handtke informiert und will sich den Weg baldmöglich ansehen.

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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