Bessarabiendeutsche feiern Stadtjubiläum
bc. Neu Wulmstorf. Was die jüngere Generation heute kaum mehr weiß: Neu Wulmstorf war nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein Zufluchtsort für viele Heimatvertriebene. So wurde die Gemeinde zu einer der größten Enklaven Bessarabiendeutscher bundesweit. 90 deutsche Familien aus Bessarabien (heute Süd-Ukraine am Schwarzen Meer) gelangten über Westpreußen als Flüchtlinge nach Neu Wulmstorf, 70 davon kamen aus dem Ort Tarutino. Anlass genug für den "Bessarabiendeutschen Verein", das große Jubiläumsfest "200 Jahre Tarutino" in Neu Wulmstorf stattfinden zu lassen. Am Samstag, 31. Mai, um 10 Uhr soll es losgehen. Bis 17 Uhr wird in der Aula der Hauptschule (Ernst-Moritz-Arndt-Straße) gefeiert.
Tarutino ist ein Ort, der 1814 von deutschen Kolonisten gegründet wurde, die Zar Alexander I. nach Russland gerufen hatte. Die drei ersten Dörfer waren Tarutino, Krasna und Borodino.
Renate Tarnaske wohnt seit 1974 in Neu Wulmstorf. Sie ist Vorsitzende der vielköpfigen Arbeitsgemeinschaft, die derzeit das Jubiläumsfest vorbereitet. Geplant ist u.a eine Ausstellung zur bessarabiendeutschen Geschichte, speziell über Tarutino, sowie ein Festvortrag. 20 Gäste aus Tarutino und Krasna werden erwartet, darunter auch Bürgermeister und Landrat sowie eine Gesangsgruppe. Alle Bessarabiendeutsche, besonders dieaus dem norddeutschen Raum, und deren Nachfahren, sind eingeladen, am 31. Mai nach Neu Wulmstorf zu kommen. Aber auch Gruppen aus dem Ort sollen mit in die Festivitäten eingebunden werden. "Es soll ja auch ein Fest für Neu Wulmstorf werden", sagt Renate Tarnaske.
Damit die Herkunft vieler Neu Wulmstorfer Bürger auch im Alltag sichtbar wird, hat die Arbeitsgemeinschaft einen Antrag bei der Gemeinde gestellt, einer Straße oder einem Platz den Namen Tarutino zu geben.
• Um Anmeldungen für das Jubiläumsfest wird gebeten bei Renate Tarnaske unter Tel. 040-76113858 oder per E-Mail an rtarnaske@aol.com.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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