Renate Mewes beklagt Zustand von Gräbern und Wegen
Der Neu Wulmstorfer Friedhof - ein Trauerspiel
ab. Neu Wulmstorf. Zugewachsene Wege, ungepflegte Grünflächen, zugemooste Brunnen: Der Friedhof in Neu Wulmstorf befindet sich in keinem guten Zustand. "Ein Trauerspiel", meint Renate Mewes. Die Neu Wulmstorferin kommt schon seit Jahren auf den Friedhof, um das Grab ihrer Eltern zu pflegen. "Hier muss dringend etwas geschehen!"
Renate Mewes, die als Lehrerin am Gymnasium Neu Wulmstorf arbeitet, kann nicht nachvollziehen, dass der Friedhof so verkümmert. "Ich will ja keinen gestylten Friedhof, aber gepflegt sollte er sein."
Und wer den Friedhof betrachtet, kann ihr nur recht geben: Da sind Wege, die aufgrund der zugewucherten Kanten kaum noch von freien Grabflächen zu unterscheiden sind. Auf anderen Grünflächen haben sich deutlich sichtbar Eicheln ausgesät, Urnengräber werden von nicht gemähtem Rasen bedrängt. "Manche Gräber sind kaum noch vom Weg zu unterscheiden", bemängelt sie. "Der Rasen wächst, wie er will."
Vor einigen Jahren habe es noch Thuja-Hecken gegeben, um die einzelnen Gräber und die Wege etwas voneinander abzugrenzen. "Das war besser. Aber die Hecken sind von einem auf den anderen Tag plötzlich entfernt worden. Und die nicht belegten Gräber werden einfach sich selbst überlassen." Warum dort niemand etwas anpflanzt, nicht mal einen Buchsbaum, ist für die Lehrerin nicht nachvollziehbar.
Dass die Gemeinde Gräber vorhalte, sei okay, meint die Neu Wulmstorferin. "Trotzdem war es hier früher gepflegter. Das sollte wieder anders werden." Bei der Gemeinde sei sie schon mehrfach gewesen. Es werde weitergegeben, habe es da geheißen. "Aber geschehen ist bislang nichts."
Renate Mewes zieht einen Vergleich zum Friedhof in Wolfenbüttel, den sie regelmäßig besucht. "Der ist so gepflegt und ich habe das Gefühl, dass er immer schöner wird."
Der Gemeinde Neu Wulmstorf ist der Zustand des Friedshofs lange bekannt. Man sei bereits dabei, das 2018 verabschiedete Friedhofskonzept umzusetzen, erläutert Andreas Reinhardt, Fachdienstleiter im Fachbereich Ortsentwicklung und Immobilienentwicklung. "Für die Umsetzung des gesamten Konzepts müsste die Gemeinde ungefähr 500.000 Euro aufwenden. Das erlaubt die derzeitige finanzielle Lage aber nicht." Da der Haushalt defizitär ist, wurde die Umsetzung des Konzepts in die Haushaltsjahre ab 2022 verschoben.
Was im Rahmen der Unterhaltspflichten geleistet werden müsse, werde getan. Aber es werde auch schon einiges aus dem Konzept umgesetzt. "Dass es noch nicht überall gesehen wird, liegt in der Natur der Sache", so Reinhardt. "Es werden Vorarbeiten geleistet, bevor die eigentliche Arbeit dahinter sichtbar wird."
Die Friedhofsbesucher, die den schlechten Zustand dort bemängeln, kann Andreas Reinhardt verstehen: "Dennoch werbe ich um Geduld", sagt er und verspricht: "Wenn der Friedhof fertig ist, wird es ein Schmuckstück sein."
Redakteur:Alexandra Bisping |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.