Fragen zur Kommunalwahl an UWG und die Partei "Die Linke"
mi. Neu Wulmstorf. Die Bürger sind gefordert: Am Sonntag, 11. September, finden in Niedersachsen Kommunalwahlen statt. Das WOCHENBLATT stellt auf den Ortsseiten der kommenden Mittwochs-Ausgaben alle Parteien vor, die zur Wahl antreten. Jede Partei hat fünf Fragen beantwortet.Hier sind die Antworten der Parteien UWG und "Die Linke" aus Neu Wulmstorf:
UWG: "Einkommensgerechter Wohnraum
Was sind die drei wichtigsten Projekte, die Sie voranbringen möchten?
Ein wichtiges Ziel der UWG ist es, einkommensgerechtes Wohnen für alle Generationen zu ermöglichen. Dazu kommt ein Verkehrskonzept, das die zu erwartende Mehrbelastung durch die A26 und geplanten Baumaßnahmen wie in der Lessingstraße oder die Verbrauchermarkts Ansiedlung an der Liliencronstraße berücksichtigt. Außerdem will die UWG bei einem schlüssigen Gewerbekonzept mitwirken, das den Bedarf der Neu Wulmstorfer Bürger deckt und gleichzeitig Arbeitsplätze schafft.
Wie stellen Sie sich die Integration von Flüchtlingen in der Gemeinde vor?
Wir sehen die Integration der hierher geflüchteten Menschen als eine Herausforderung für uns alle und wollen als UWG das Notwendige tun, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich hier schnell zu integrieren. Dafür soll auch den Helfenden alle Unterstützung zuteilwerden. Das geht jedoch nur gemeinsam mit allen im Rat vertretenen Gruppen/Parteien und mit Unterstützung des Kreises und des Landes.
Wie lässt sich die Bahnhofstraße attraktiver für Bürger und Gewerbe gestalten?
Eine Verbesserung der Situation lässt sich nur in enger Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden bzw. dem Gewerbeverein erreichen. Dazu ist es u. a. erforderlich, die in der Verwaltung vorhandene Stelle „Wirtschaftsförderung“ aufzuwerten und mit entsprechenden Kompetenzen und Budget auszustatten.
Wo können Orte wie Elstorf und Wulmstorf wachsen?
Im Kernort Neu Wulmstorf gibt es praktisch keinen Spielraum mehr, außer ganz wenigen Lücken und vorsichtiger Nachverdichtung. Das gilt auch für die Ortsteile, deren Charakter möglichst erhalten bleiben soll. Im Zuge der geplanten Ortsumgehung von Elstorf (B3neu) kann im Nordwesten weitere Wohnbebauung entstehen (Mullhörn) und Platz für (Klein-)Gewerbe geschaffen werden. So könnten zum Beispiel expandierende Gewerbebetriebe innerhalb der Gemeinde umsiedeln.
Wo kann Neu Wulmstorf sparen?
Das derzeitige Defizit ergibt sich überwiegend aus Investitionen, die sich erst in der Zukunft amortisieren werden. Ansonsten stellt sich die finanzielle Situation der Gemeinde im Vergleich recht positiv dar. Es gibt kaum Möglichkeiten, die Ausgaben zu kürzen, eine Erhöhung der Einnahmen (ohne Steuererhöhungen!) wird durch zusätzliche Gewerbeflächen und das Anwachsen der Einwohnerzahl möglich.
Die Kandidaten der UWG nach Listenplatz geordnet:
Jan Lüdemann, Frank Kockmann, Philipp Cohrs, Ursula Pehmöller, Klaus Oyss, Uwe Störmer, Alexander Weiz, Rolf Kirchner, Helmut Berndt, Uta Störmer, Bernhard Boesert, Carl Dauer, Hans-Heinrich Wiegers
Die Linke: "Keine Streichungen bei der Infrastruktur"
Was sind die drei wichtigsten Projekte, die Sie voranbringen möchten?
Neu Wulmstorf soll eine familienfreundliche Gemeinde werden.
Dieses heißt: Familienleben und Beruf müssen sich angemessen organisieren lassen. Voraussetzung dafür sind, ausreichende Kitaplätze, die sich junge Familien finanziell auch leisten können. Ganztagsschulen, die Nachmittagsangebote anbieten, gepaart mit einem kostenlosen Mittagessen. Dazu kommt: bezahlbarer Wohnraum im Ortskern und eine Verbesserung des ÖPNV zum Beispiel eine Busverbindung nach Buchholz.
Wie stellen Sie sich die Integration von Flüchtlingen in der Gemeinde vor?
Integration bedarf der Unterstützung. Flüchtlinge kommen oft aus anderen Kulturen und haben z.T. Traumata durch Kriegserfahrungen. Notwendig ist professionelle psychologische Betreuung neben angemessenen Wohnraumangeboten, Sprachunterricht, später Arbeits-, Schul- und Berufsausbildungsvermittlung. Eine Koordinationsstelle für Flüchtlingsarbeit in der Gemeinde ist gut, aber zu wenig, soll die Integration gelingen, muss mehr Hilfe von Bund und Land eingefordert werden.
Wie lässt sich die Bahnhofstraße attraktiver für Bürger und Gewerbe gestalten?
Neu Wulmstorf ist keine historisch gewachsene Stadt, sondern die Bebauung verlief in der Vergangenheit eher nach den Interessen ortsansässiger Immobilienbesitzer gepaart mit ihrer politischen Unterstützung. Das war nicht immer städtebaulich perfekt.
Das Zentrum attraktiv zu gestalten, ist ein Masterplan, an dem Politik, Verwaltung, Gewerbe und alle interessierten Bürger gemeinsam arbeiten müssen:Ein Anfang ist gemacht durch das Konzept Neu Wulmstorf 2025.
Wo können Orte wie Elstorf und Wulmstorf wachsen?
Wulmstorf und Elstorf sollen ihren dörflichen Charakter behalten. Eine Bebauung in die Fläche muss daher verhindert werden. Verdichtungen im Dorfkern sind sinnvoll. Auch Ortsabrundungen im Randgebiet würden den Charakter nicht zerstören. Alles Andere muss verhindert werden.
Wo kann Neu Wulmstorf sparen?
Die Begutachtung nur eines Jahreshaushalts verzerrt das Bild. Längerfristig sieht das Bild relativ gut aus, vergleicht man es mit anderen Kreisgemeinden. Zudem, wie schon oben erwähnt, müssen sich Land und Bund bei von ihnen zugewiesenen Aufgaben stärker finanziell beteiligen. "Die Linke" wird sich daher an Streichungen im sozialen und notwendigen Infrastrukturbereich nicht beteiligen.
Das sind die Kandidaten
der Linken:
Wolfgang Klein und
Rainer Löbel
Redakteur:Mitja Schrader |
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