ADFC Neu Wulmstorf kritisiert Kürzungen
Für bessere Radwege
Die Ampel muss sparen - und dran glauben müssen zuerst die Radfahrer. Der im Juli verabschiedete Haushaltsentwurf des Bundeskabinetts für 2024, sieht ein Budget von 400 Millionen Euro für die Radinfrastruktur vor. Ein regelrechter Abwärtstrend tut sich hervor: Waren es im Jahr 2022 noch 750 Millionen, so sank der Etat in ein Jahr später schon auf 560 Millionen Euro.
Besonders der ADFC ist empört und kritisiert die Kürzungen massiv. Dass Deutschlands Radwege das Geld mehr als nötig hätten, weiß Elisabeth Steinfeld, 2. Vorsitzende des ADFC Neu Wulmstorf. Alleine in ihrer Gemeinde gebe es mehr "Baustellen", als sie aufzählen könne. Da sei zum Beispiel der Fahrradweg an der B73, auf Höhe des Aldi-Marktes. Der Weg wuchere regelrecht zu und sei an manchen Stellen deshalb viel schmaler als an anderen. Das führe dazu, dass Radfahrer teilweise und gerade bei Nässe auf den Fußgängerweg ausweichen müssen. "Hier wurde seit fünf Jahre nichts gemacht", so Elisabeth Steinfeld.
Weiter geht es bei der Fußgängerampel am Aldi-Eingang. Die weiße Haltelinie, die die Parkplatz-Zufahrt vom Radweg trennt, lässt sich nur noch erahnen, oftmals fahren Autofahrer deshalb zu nah an den Weg heran und behindern Passanten und Radfahrer. Dass die Ampel in der Mitte zwischen Rad- und Fußgängerweg aufgestellt ist, sei zudem irreführend. An dieser Stelle kam es in der Vergangenheit schon zu einem Unfall.
Zudem kritisiert Steinfeld das langsame Agieren der Gemeinde. An anderer Stelle forderte der ADFC den Abbau einiger Doppelsperrgitter, die das Passieren des Weges etwa mit einem Lastenrad ungemein erschwert. Drei Jahre dauerte es, bis zwei der Gitter abgebaut wurden. Zwar bemühe die Gemeinde seit Amtseinführung von Bürgermeister Tobias Handtke - selber begeisterter Radfahrer - mehr um die Belange der radfahr-Community, doch es dauere insgesamt zu lang. Lobend erwähnt Steinfeld die neuen Regelungen in der Bahnhofstraße, die nun nur noch 20 km/h erlaubt und mit Piktogrammen auf dem Grund über die Gleichberechtigung der Radfahrer im Straßenverkehr informiert. "Das hilft auch dabei, dass man als Radfahrer nicht ständig angehupt wird, wenn man auf der Straße fährt", sagt Elisabeth Steinfeld. Doch wieso die Piktogramm in Richtung Bahnhof, wenn wieder 50 km/h angesagt ist, verstehe sie nicht.
"Es schimpfen immer alle über Fahrradfahrer, aber der Zustand der Radwege lässt nichts anderes zu, als auf Fußwege oder Straßen auszuweichen", sagt Steinfeld. Sie möchte deshalb auf die Unterschriften-Aktion von campact hinweisen, die die Kürzung der Radwege-Gelder stoppen möchte: https://bit.ly/3QL9Pmu.
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