Neu Wulmstorf
Ihr Traumberuf: Als Klinikclown Freude verbreiten

Vor der Pandemie gab es für Kerstin Münnich-Krüger als "Trudi" (li.) auch Umarmungen von den Bewohnerinnen | Foto: Münnich-Krüger
  • Vor der Pandemie gab es für Kerstin Münnich-Krüger als "Trudi" (li.) auch Umarmungen von den Bewohnerinnen
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sv. Neu Wulmstorf. Mit ihren Auftritten als "Trudi" und "Pauline" geht es Kerstin Münnich-Krüger nur um eines: das Gelächter ihrer Zuschauer. Als Klinikclown bringt die 61-jährige Neu Wulmstorferin seit rund sieben Jahren Senioren und Kinder zum Lächeln und bereut ihren Karrierewechsel kein Stück.

"Ich bin durch reinen Zufall über einen Zeitungsartikel auf eine Clownsschule in Hamburg gestoßen", sagt Kerstin Münnich-Krüger. "Da wusste ich, genau das will ich machen." Nach mehreren Jahren Ausbildung kündigte sie ihren Job als Pflegegutachterin beim Medizinischen Dienst Nord und wandte sich ganz ihrer Karriere als Klinikclown zu. "Ich wollte mich nicht länger zerreißen, sondern mich ganz meinem Traumberuf widmen. Dafür habe ich zwei Charaktere geschaffen: Als freche und quirlige 'Pauline' bespaße ich Kinder oder Menschen mit Handicap. Und als neugierige und verspielte 'Trudi' besuche ich die Bewohner in Pflegeheimen." Doch hinter dem "Bespaßen" steckt sehr viel mehr Arbeit, als einfach nur Witze zu reißen und Grimassen zu schneiden: "Als Klinikclown interagiere ich oft mit Menschen, die hilflos sind", sagt Münnich-Krüger. "Deshalb muss ich sehr einfühlsam sein und meinen Auftritt dem jeweiligen Publikum anpassen."

So könne sie mit Kindern konfrontativer - zum Beispiel mit lauten Knallgeräuschen - arbeiten, schneller sprechen und auch mal einen kleinen, schwer erkennbaren Zaubertrick vorführen. Wohingegen Senioren empfindlicher auf laute Geräusche reagieren würden und vor allem auf ihre Mimik angewiesen seien. "Viele Bewohner in den Pflegeheimen sind schwerhörig, weshalb sie von den Lippen ablesen", erklärt Münnich-Krüger. Während der Pandemie musste sie mit Maske auftreten - was sowohl für ihre Zuschauer als auch für sie als Clown eine Herausforderung gewesen sei.

Dennoch möchte sie ihre Auftritte während der Corona-Zeit nicht missen: "Gerade nach den ersten Lockdowns und wegen der vielen abgesagten Veranstaltungen waren die Bewohner wie ausgehungert nach Abwechslung. Viele haben mich trotz Demenz und der monatelangen Pause in meiner Rolle als 'Trudi' sofort wiedererkannt. Es war ein tolles Gefühl, da wieder frischen Wind ins Haus zu bringen", sagt Münnich-Krüger.
Vor der Pandemie war die Neu Wulmstorferin vor allem in Pflegeheimen in der Region, darunter auch das inzwischen geschlossene Pflegeheim am Marktplatz in Neu Wulmstorf, sowie auf Festen unterwegs. Aktuell tritt sie regelmäßig im Altenpflegeheim Nottensdorf auf.

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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