Neu Wulmstorf
Jubiläum bei LeA - 25 Jahre gemeinsam leben und Arbeiten
Für die Integrative Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Neu Wulmstorf (LeA) gab es jüngst viel Grund zur Freude: Nicht nur, dass sich der LeA-Adventsmarkt mit dem Besuch der Treckerfreunde aus Rübke großer Beliebtheit bei Klein und Groß erfreute. Am gleichen Datum 25 Jahre zuvor wurde der LeA e.V. gegründet. Seither hat sich in der Theodor-Heuss-Straße 46 in Neu Wulmstorf eine Menge getan. Aus einer anfänglichen Elterninitiative ist dank großem Engagement vieler Menschen eine integrative Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für heute 39 Bewohnerinnen und Bewohner geworden.
Wie Visionen Wirklichkeit wurden
Am 15. Dezember 1999 wurde im Wohnzimmer der heutigen ersten Vorsitzenden des Vereins, Anette Dörner, der Grundstein für die jetzige LeA Neu Wulmstorf gGmbH gelegt. Dort traf sich eine Gruppe engagierter Eltern, um eine Vision zu verwirklichen: Die Schaffung einer integrativen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für Menschen mit Unterstützungsbedarf weit über die eigenen Familien hinaus. Dies führte zur Gründung des LeA e.V., Träger der Wohn- und Betreuungsangebote der LeA Neu Wulmstorf gGmbH.
Selbsthilfegruppe als Wegbereiter für Inklusion und Teilhabe
Der Vereinsgründung war ein langer Weg vorausgegangen. Anfang der 1990er Jahre schlossen sich die Eltern zur Selbsthilfegruppe “Initiative Eltern behinderter Kinder” zusammen mit dem Ziel, beeinträchtigen Kindern den gemeinsamen Besuch örtlicher Kindergärten und Schulen mit nicht beeinträchtigten Kindern zu ermöglichen. Durch ihre Hartnäckigkeit in Gemeinde und Politik entstanden Mitte der 1990er Jahre die ersten integrativen Kindergärten, später auch integrative Schulangebote. So wurden Bedürfnisse beeinträchtigter Kinder in der Gemeinde sichtbar und das Bewusstsein dafür geschärft.
Doch irgendwann stand eine weitere Frage im Raum: Was passiert, wenn die Kinder einmal erwachsen sind und ein Leben ohne die Obhut ihrer Eltern führen müssen? Daraus erwuchs die Idee, einen Ort mit Lebens- und Arbeitsplätzen zu schaffen, der die Integration in die Gesellschaft fördert - ein dringendes Bedürfnis, da es im Landkreis Harburg an derlei Angeboten für erwachsene Menschen mit hohem Betreuungs- und Unterstützungsbedarf fehlte.
Wie Engagement Türen öffnete
Mit großem Einsatz begann der Verein, seine Ideen in die Öffentlichkeit zu tragen und Spenden für das große Vorhaben, den Bau einer modernen Einrichtung, zu sammeln. Ein entscheidender Wendepunkt war der Kontakt zum Unternehmer Laurens Spethmann. Er öffnete für LeA Türen bis in die höchsten politischen Gremien, zog an den richtigen Fäden in seinem Netzwerk und initiierte umfangreiche Spendenaktionen. Und: Er brachte seine Stiftung ein, die die Projekte der Laurens-Spethmann-Häuser bis heute umfänglich fördert.
Entstehung der Laurens-Spethmann-Häuser
Mit diesem Rückenwind erwarb LeA Ende 2003 ein 10.000 Quadratmeter großes Grundstück in der Theodor-Heuss-Straße, auf dem die Laurens-Spethmann-Häuser entstehen sollten. Um den Maifeiertag 2005 ermöglichte Laurens Spethmann das heute noch legendäre Neu Wulmstorfer Bürgerfest, dessen Überschüsse das Bauprojekt weiter auf finanziellen Kurs brachte. Zudem wurde LeA über das Bürgerfest bekannt, sodass auch Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Kirchengemeinden aus der ganzen Region großzügig für das Projekt spendeten. Viele von ihnen engagieren sich bis heute.
Im Juni 2010 zogen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner ein, die Tagesförderung nahm ihren Betrieb auf. Die Wohn- und Betreuungsplätze waren begehrt. Mit Mut und Risikobereitschaft widmete sich LeA folgerichtig bald dem nächsten Projekt: dem Bau eines weiteren Wohnhauses mit neun Appartements für eigenständiges Wohnen. Nach etwa 18 Monaten Bauphase wurde der Neubau, in dem auch die Tagesförderung größere Räumlichkeiten erhielt, im Januar 2020 eröffnet.
Erfolgreiche Integration in die Gemeinde
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Laurens-Spethmann-Häuser sind schnell in die Gemeinde hineingewachsen. Durch ihre Präsenz, ihre offene Art und vielen gemeinsamen Aktivitäten mit den Menschen vor Ort wurden sie vorbehaltlos in die Gemeinschaft aufgenommen. Sie sind überall gern gesehen, sei es bei Veranstaltungen oder im Alltag. Sie bereichern das Leben in der Gemeinde und sind Zeugnis dafür, dass Integration mit den richtigen Konzepten und einem warmherzigen, familiären Ansatz gelingen kann.
LeA als moderner Arbeitgeber
Begleitet vom Leitmotiv Laurens Spethmanns “Der Mensch steht im Mittelpunkt” baut LeA auf ein engagiertes Team von 85 qualifizierten Mitarbeitenden sowie zahlreiche Ehrenamtliche. Gemeinsam gestalten sie auf die Bedürfnisse der 38 Bewohnerinnen und Bewohner zugeschnittene Wohn- und Betreuungsangebote. Als moderner Arbeitgeber mit wertschätzender Unternehmenskultur legt LeA den Fokus auf Teamarbeit, Weiterbildung und Innovation. Zudem hat sich LeA im Bereich der Schulassistenz seit 2013 einen Namen gemacht und bietet damit vielseitige Entwicklungsmöglichkeiten für Menschen, die etwas bewegen wollen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.