Neu Wulmstorf: Begleiter bis zur letzten Ruhe

Zuhören, für andere da sein, sie trösten: die Hospizbegleiterinnen Martina Wüstefeld (li.) und Elke Ubbe mit dem Flyer der Hospizgruppe
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  • hochgeladen von Alexandra Bisping


Sterbebegleitung: Zwei Frauen berichten / Hospizgruppe Neu Wulmstorf braucht Unterstützung

ab. Neu Wulmstorf. Einen Menschen auf seinem letzten Weg begleiten, für ihn und seine Angehörigen da sein, zuhören und Trost spenden: Elke Ubbe und Martina Wüstefeld gehen dieser ehrenamtlichen Aufgabe in der Hospizgruppe Neu Wulmstorf seit 15 Jahren nach. Beide, Arzthelferin und Pastorin, sind ausgebildete Sterbebegleiterinnen. Im Januar 2018 bietet die Hospizgruppe wieder eine Ausbildung an. Doch was genau bedeutet Sterbebegleitung? Und welche Voraussetzungen braucht man dafür?

Man solle Menschen mögen und kontaktfreudig sein, sagen Elke Ubbe und Martina Wüstefeld. Was allerdings auch wichtig ist: sich emotional abzugrenzen und sich am gesetzten Zeitlimit zu orientieren „Das lernt man in der Ausbildung und das ist wichtig.“ Im Schnitt seien eineinhalb Stunden wöchentlich für die Sterbebegleitung vorgesehen. Die Angehörigen können nach dem Tod des Familienmitgliedes auch eine Trauerbegleitung in Anspruch nehmen.

Häufig treten mit dem Sterbeprozess bei der betroffenen Person Emotionen auf, Angst, Wut, oft Schuld oder auch die Verdrängung des eigenen Todes. Darum sei es hilfreich, sagen die Sterbebegleiterinnen, wenn man den Sterbenden schon länger begleite. „Viele Angehörige denken, dass sie uns erst kurz vor dem Tod rufen sollen, und wir kommen dann gleich mit dem Bestatter unter dem Arm“, erzählt Elke Ubbe. Das sei natürlich nicht der Fall. „Je eher wir gerufen werden und einen Menschen kennenlernen können, desto wirksamer können wir helfen“, fügt Martina Wüstefeld hinzu.

Gerufen werden die Hospizbegleiterinnen entweder von den Angehörigen oder den Sterbenden selbst. Selten seien ältere Menschen darunter. Das sei schade, finden Wüstefeld und Ubbe. „Diese Menschen haben ihr ganzes Leben alleine bewältigt und sagen sich, dass sie den letzten Weg auch ohne fremde Hilfe schaffen. Dabei sind wir für sie da.“
Seit April 2016 ist die Hospizgruppe Neu Wulmstorf ein eingetragener Verein. „Wir hätten nie damit gerechnet, dass das mit so viel Arbeit verbunden ist“, sagt Ubbe. Die elf ehrenamtlichen Vereinsmitglieder wünschen sich jetzt jemanden, der sie bei den anfallenden Bürotätigkeiten unterstützt - außerdem aber auch weitere neue Mitglieder.

• Eine Ausbildung zur Sterbebegleitung bietet die Hospizgruppe wieder ab Frühjahr 2018 an. Dazu gibt es eine Info-Veranstaltung am Dienstag, 23. Januar, um 19.30 Uhr, in den Räumen der LAB, Lilliencronstraße 25 in Neu Wulmstorf. Wer sich dafür interessiert, den Verein zu unterstützen oder aktiv zu werden, meldet sich unter ( 040 - 70010269. Weitere Infos auf der Homepage unter www.hospizgruppe-neu-wulmstorf.de.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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