Neu Wulmstorf: Hupfeld-Türme abgerissen
bc. Neu Wulmstorf. Wer häufiger auf der Landesstraße zwischen Neu Wulmstorf und Elstorf unterwegs ist, hat es längst mitbekommen. Ein Abrissunternehmen hat die Türme des Beton-Werkes Hupfeld dem Erdboden gleichgemacht - sehr wahrscheinlich der Anfang vom Ende der Industriebrache am südlichen Einfallstor der Gemeinde Neu Wulmstorf.
Das Transportbetonunternehmen "Hupfeld KG" mit Sitz in Neu Wulmstorf, das die Türme seit Jahren an die Firma "Holcim" verpachtet hatte, plant, seinen Standort an der Wulmstorfer Straße aufzugeben. Wie berichtet, könnte das 45.500 Quadratmeter große Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schützenverein schon bald den Eigentümer wechseln. Unternehmer Thomas Hauschild ("Zum Dorfkrug", "Sylter Salatfrische") möchte einen Teil des Geländes in eine landwirtschaftliche Erlebniswelt umwandeln. Das Grundstück würde damit in der Hand eines Neu Wulmstorfer Traditionsbetriebs bleiben.
Noch ist jedoch nichts in trockenen Tüchern. Zwar haben der Schützenverein und der ebenfalls benachbarte TVV Neu Wulmstorf sowie auch der Landkreis Harburg bereits ihre Zustimmung signalisiert und auch die Politik will dem Projekt keine Steine in den Weg legen, dennoch muss zuvor noch der Flächennutzungsplan geändert werden, damit Thomas Hauschildt sein Konzept umsetzen kann.
Bislang ist das Hupfeld-Areal als Sondergebiet ausgewiesen. Für die Grundstücksentwicklung will die Gemeinde Neu Wulmstorf dann einen städtebaulichen Vertrag mit Thomas Hauschild abschließen. Die Kaufgespräche Hauschilds mit den Noch-Eigentümern sind weit fortgeschritten.
Hauschild drückt trotzdem auf die Bremse: "Dass die Türme nun abgerissen sind, bedeutet nicht, dass es morgen losgeht." Vor dem ersten Spatenstich stehe noch ein langwieriger Verwaltungsakt, der vermutlich ein Jahr andauern werde. Vor 2015 falle kein Startschuss.
Hauschild will mit seinem Vorhaben den Blick der Menschen für die landwirtschaftliche und handwerkliche Lebensmittelproduktion schärfen. Das Projekt steht unter dem Motto: "Zurück zum Ursprung für die Zukunft." Ein Bauernhof als gewollter Gegenpol zur industriellen Lebensmittelproduktion.
Geplant ist der Bau eines bäuerlichen Gebäude-Ensembles im nordischen Stil mit unterschiedlichen Themenfeldern: Neben einem Hofladen und einem "einfachen" Restaurant sollen ggf. eine kleine Destillerie, Bäckerei, Molkerei, Räucherei oder ein Weinkeller untergebracht werden. Ein weiteres Gebäude soll der landwirtschaftlichen Bildung dienen, um vor allem Kindern die Liebe zur Natur näherzubringen.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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