Tim Willgeroth (21) managt Künstler und legt selbst auf
Neu Wulmstorfer DJ eröffnet Festival
ab. Neu Wulmstorf. Das dürfte wohl der Wunsch vieler junger DJs sein: dazu eingeladen zu werden, als erster Act auf einem der renommiertesten Dance-Festivals aufzulegen. Bei Tim Willgeroth (21), in der Musikszene besser bekannt als TMW, ist genau das eingetreten: Der Neu Wulmstorfer DJ und Produzent eröffnete kürzlich mit seinem Kollegen Thorsten Görner (28) das New Horizons Festival am Nürburgring - auf der großen Hauptbühne.
Mit dem Musikmachen hat Tim Willgeroth vor gut fünf Jahren begonnen. "Mein Vater hatte mich früher mal zu einem David-Guetta-Konzert mitgenommen", erinnert sich der junge Neu Wulmstorfer. "Damals hatte mich das noch nicht so begeistert." Als Zwölfjähriger baute er schließlich doch sein erstes Mischpult im Keller auf - und entdeckte seine Leidenschaft für tanzbare Elektro- und Techno-Musik.
Seinen ersten eigenen Track, "I need You", brachte er vor zwei Jahren unter dem Künstlernamen TMW heraus und gründete mit Görner das Label Beat Dealer Records. Rund 20 Künstler hat das Label unter Vertrag, die Songs laufen bei Streaming-Diensten wie Spotify oder iTunes. "Physisch", sagt Willgeroth, "gehen nur noch Schlager, Rock und Metal, manchmal noch Hip-Hop. Alles andere läuft nahezu ausschließlich über Streaming-Dienste." Tim Willgeroth selbst hat inzwischen sechs eigene Tracks rausgebracht, und zwar ziemlich erfolgreich: Sie sind in den größten deutschen Playlisten zu finden und kurz davor, die Eine-Million-Stream-Marke zu knacken.
Wie aber kommt ein DJ an Töne und Stimmen, die er in seine Tracks hineinarbeitet? Tim erklärt: "Es gibt im Internet die Plattform ,Splice'. Dort kann man sich aus qualitativ hochwertigen Vocals etwas aussuchen." Einige Angebote seien sogar kostenlos. Allerdings: Alleinige Nutzungsrechte hat man nicht. "Es ist mir schon mal passiert, dass ich einen Track von einem anderen DJ gehört habe, in dem die gleichen Vocals vorkamen wie bei mir."
Derzeit befindet sich Tim in einer Ausbildung zum Kaufmann für audio-visuelle Medien - bei dem Hamburger Plattenlabel Kontor Records. Künstler für sein eigenes Label zu finden, falle jetzt leichter als früher. "Damals bin ich auf sie zugegangen. Inzwischen kommen auch viele auf mich zu und spielen mir ihre Musik vor. Wir leisten für die Künstler viel, lassen beispielsweise Cover gestalten oder versuchen, sie in Playlisten gut platzieren zu lassen."
Seinen Job als Producer trennt Tim aber von dem als DJ. "Ich war schon auf vielen Festivals unterwegs, um Künstler kennenzulernen. Auf dem New Horizons Festival habe ich zum ersten Mal selbst aufgelegt."
Tim will jetzt seine Ausbildung beenden und anschließend schauen, was das nächste Jahr bringt. "Ich bin offen dafür, mich hauptberuflich als DJ in der Musikszene zu bewegen. Aber das ist schwierig", sagt er, privat auch ein großer HSV-Fan mit Dauerkarte. Für Clubs und Festivals lässt er sich gerne buchen, möglicherweise tritt er bald im bekannten Kölner Club Bootshaus auf. Tim: "Ich habe gerade den Booker kennengelernt. Der meinte, er könne sich das sehr gut vorstellen."
Redakteur:Alexandra Bisping |
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