"Haus an den Moorlanden": 33 Personen gelten mittlerweile als genesen
Neue Zahlen aus dem Corona-Seniorenheim
os. Neu Wulmstorf. Die Zahl der Bewohner, die nach dem Corona-Ausbruch im Seniorenheim Haus in den Moorlanden in Neu Wulmstorf verstorben sind, lag auch am Donnerstag bei drei. Das bestätigte Andres Wulfes, Sprecher des Landkreises Harburg, auf WOCHENBLATT-Nachfrage.
Wie berichtet, hatten sich in der Einrichtung des Unternehmens Korian Deutschland insgesamt 46 Bewohner und zehn Mitarbeiter mit dem COVID-19-Virus infiziert. Mittlerweile gibt es gute Nachrichten: 30 Bewohner und drei Mitarbeiter gelten als genesen. Damit gibt es derzeit noch 22 Infizierte - 15 Bewohner und sieben Mitarbeiter.
Unterdessen erneuert die Ehefrau eines 79-Jährigen, der in der geschlossenen Alzheimer-Abteilung der Einrichtung betreut wird, ihre Kritik an der Informationspolitik der Heimleitung. "Ich kenne mich mit der Krankheit nicht aus und möchte genau aufgeklärt werden. Das geschieht für mich nicht in ausreichendem Maße", sagte die Frau. Sie fühle sich hilflos, zumal sie wegen der strengen Hygienemaßnahmen derzeit ihren Mann nicht besuchen könne. Das letzte Mal sah sie ihn vor der Tür der Einrichtung am 10. September, das letzte Mal in seinem Zimmer war sie nach eigener Angabe am 12. März. "Warum spricht man nicht offener mit mir?", fragt die Frau. So wünsche sie sich Informationen, wie das Virus in das Heim kam.
Genau das sei schwierig nachzuvollziehen und bleibe im Bereich der Spekulationen, erklärt Landkreissprecher Wulfes. Für das Gesundheitsamt sei es dringlicher, die Kontaktpersonen der Infizierten ausfindig zu machen, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Zudem sei es entscheidend, immer wieder auf die Einhaltung der geltenden Corona-Regeln hinzuweisen. "Alles, was zur Verbesserung der Hygiene beiträgt, ist wichtig", betont Wulfes.
"Uns ist bewusst, dass es für die Angehörigen schwer ist, sich nicht jederzeit uneingeschränkt persönlich über den Gesundheitszustand ihrer Lieben überzeugen zu können", erklärt Tanja Kurz, Sprecherin von Korian Deutschland. Die Einrichtungsleitung halte jedoch engen Kontakt zu den Angehörigen und nutze alle zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel wie E-Mail, Telefon und Skype. Zudem informiere man einmal pro Woche in einem Brief, per E-Mail oder auf Facebook über die aktuelle Situation in der Einrichtung - aus Datenschutzgründen allerdings ohne bewohnerbezogene Daten.
"Eine tägliche Information jedes Angehörigen unser 124 Bewohner ist jedoch zeitlich und personell leider nicht möglich", erklärt Tanja Kurz. Angehörige könnten aber jederzeit anrufen und bekämen Auskunft. Sollte es Veränderungen beim Gesundheitszustand der Bewohner geben, informierte die Heimleitung die Angehörigen umgehend.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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