Neu Wulmstorfs Politiker fordern barrierefreie Grünabfallentsorgung
Stufenlose Lösung in Ardestorf gefordert
Der Ärger um die neue Abfallentsorgung des Landkreises Harburg in Ardestorf reißt nicht ab. Jetzt erhebt auch die Neu Wulmstrofer CDU-Fraktion deutliche Kritik: „So geht das natürlich nicht“, ärgert sich der Neu Wulmstorfer CDU-Kreistagsabgeordnete Malte Kanebley, nachdem er die neue Wertstoffannahmestelle in Ardestorf besucht hat. Wie berichtet, wurde die neue Abfallentsorgungsstelle in Ardestorf für den Landkreis Harburg, die sich direkt neben der Entsorgungsstelle für den Landkreis Stade befindet, nicht besonders benutzerfreundlich gestaltet. Neben Abgabe von Sperrmüll, Elektroschrott und anderem Müll müssen hier die Grünabfälle über eine Treppe mit mehreren Stufen entsorgt werden. Das ist sehr mühsam und nicht barrierefrei, erläuterte Kanebley seinen Antrag. Auch die Neu Wulmstorfer SPD wandte sich bereits mit einem entsprechenden Antrag zur ebenerdigen Entsorgungsmöglichkeit an Rainer Rempe, Landrat des Landkreises Harburg, da die Bürgerinnen und Bürger im wahrsten Sinne des Wortes vor ungeahnten Hürden stehen (das WOCHENBLATT berichtete).
Neu Wulmstorfs SPD-Fraktionsvorsitzender und Bürgermeister-Kandidat Tobias Handtke schlägt folgende Lösung vor: Kurzfristig mit einer personellen Unterstützung und offenen Containern, optimal und mittelfristig mit der Unterstützung eines Radladers, um möglichst barrierefrei die Abgabe zu ermöglichen. Wenn an vielen anderen Anlagen im Landkreis Harburg und darüber hinaus diese Treppen auch gewohnte Praxis seien, gelte es, Maßnahmen für eine barrierefreie bzw. barrierearme Abgabe anzustoßen.
Wie berichtet, bemühte sich der Landkreis Harburg seit Ende 2016 darum, für die Grünschnitt-Anlieferung der Bürger aus Neu Wulmstorf und Hollenstedt eine Alternative zu finden, nachdem der Landkreis Stade die Zweckvereinbarung über die Annahme von Grünabfällen mit dem Landkreis Harburg für das Abfallwirtschaftszentrum (AWZ) Buxtehude-Ardestorf aufgrund des hohen Aufkommens kündigen wollte. Stade gewährte dem Landkreis Harburg immer wieder Aufschub. Eine Lösung glaubte der Kreis Ende 2018 mit einem Unternehmen im kleinen Appel-Grauen (Samtgemeinde Hollenstedt) gefunden zu haben, doch dort hätte dafür der Bebauungsplan geändert werden müssen, und das Vorhaben stieß auf heftige Bürgerkritik.
Das Kuriose: Die Stader Anlage steht teilweise auf Land des Kreises Harburg und die Annahmestelle des Kreises Harburg auf Stader Grund und Boden. Dennoch dürfen Kunden des Landkreises Harburg nicht mehr die Anlage des Landkreises Stade nutzen und umgekehrt. "Das hat gebührenrechtliche Gründe", erläuterte Kreissprecher Andres Wulfes. Auch beim Landkreis Harburg sind bereits Beschwerden eingegangen. "Die nehmen wir sehr ernst", sagt er. Dem Kreis ist bewusst, dass die Annahme über Container mit Treppen nicht komfortabel ist. Doch für einen Kompostplatz wie auf der Anlage nebenan oder zum Beispiel in Todtglüsingen seien u.a. wegen der Geruchsemissionen und des Sickerwassers entsprechende Genehmigungen erforderlich. Auch gebe es für Menschen mit Gehbehinderung einen Grünabfallcontainer mit einer Rampe. Inzwischen wurden bereits vermehrt Ablagerungen von Grünabfällen in der freien Natur beobachtet.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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