sla. Neu Wulmstorf. Seit 20 Jahren wohnt Rudolf Nahel in Neu Wulmstorf. Fast täglich geht der 74-jährige Rentner einige Kilometer in und um Neu Wulmstorf herum spazieren oder fährt mit dem Rad. Der einstige Flugzeugmechaniker fühlt sich in seinem Wohnort sehr wohl. Doch in letzter Zeit ärgert er sich immer häufiger über herumliegenden Müll sowie beschmierte und kaputte Dinge. "Andernorts hat man Aktionen wie 'Sauberhaftes Buxtehude' ins Leben gerufen. Nur in Neu Wulmstorf passiert seitens der Gemeinde nichts", kritisiert Nahel.

Einige seiner Nachbarn konnte er kürzlich zu einer Gemeinschaftsaktion bewegen, um einen bienenfreundlichen Blühstreifen im Wümmering anzulegen, der zuvor völlig verwildert war.
Das WOCHENBLATT begleitete Rudolf Nahel zu den von ihm kritisierten Plätzen: Gestartet wurde in der Bahnhofstraße schräg gegenüber dem Rewe-Markt. Am schmalen Fußweg durch das Wohngebiet steht ein mit Farbe beschmierter Verteilerkasten und an der Ecke zum Wümmering - sowie an vielen anderen Straßen - bemalte Mülleimer. Vereinzelt liegen immer wieder Müll und Zigarettenkippen auf dem Fußweg. An einem Gartenzaun stehen Gelbe Säcke mit Müll mit dem Aufkleber: "Ich durfte nicht mit".

Weiter geht es in Richtung Bahnhof. Die Treppe zur Fußgängerunterführung ist ebenfalls beschmiert. Auf der anderen Bahnhofsseite wurden an den Glas- und Papiercontainern Glasscheiben, Plastik und anderer Unrat abgestellt. "Manchmal liegt hier noch viel mehr", sagt Nahel, der den Müll dann häufig aufsammelt. Entlang der Baustelle Wulmstorfer Wiesen finden sich Reste von Holzwolle und Baumüll. An der Rübker Straße ist der Graben völlig zugewachsen.

Auf dem Weg durch das Naturschutzgebiet Richtung Neu Wulmstorf, das von vielen zum Spazierengehen geschätzt wird, laden Sitzbänke nur bedingt zum Verweilen ein, da sie teils marode sind. "Das könnte man schnell wieder reparieren", sagt Nahel. Er würde auch gerne selber Hand anlegen - und sich freuen, wenn er andere Bürger und vor allem die Gemeinde mobilisieren könnte, um für ein sauberes Neu Wulmstorf zu sorgen.

Der Rundgang endet am Elstorfer Heuweg. Hier gibt es immerhin ein Lob: Den kleinen See und die Begrünung habe die Gemeinde sehr schön angelegt, sagt Nahel. 

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