Visitenkarten vierbeiniger "Klotouristen"
Wie das Neubaugebiet Apfelgarten zum Hundeklo verkommt / Über die Verantwortungslosigkeit von Hundebesitzern
Den Einwohnern des Neubaugebiets Apfelgarten in Neu Wulmstorf stinkt's: Nicht nur im Grünen, in den Wiesen und unter Sträuchern verrichtet Bello und Co. seine Notdurft. Mittlerweile sind auch Gehwege gern aufgesuchte Orte. Vor allem Eltern kleinerer Kinder ermahnen den Nachwuchs häufig dazu, nur noch mittig zu gehen und den zahlreichen Haufen auszuweichen.
"Wie schmeißen die vollen Windeln unserer Kinder ja auch nicht bei anderen über den Zaun", schimpft WOCHENBLATT-Leserin Anika Dannenberg (35). Dass viele freie Hunde in dem Wohngebiet unterwegs sind, durfte sie schon während der Bauphase erfahren: Ein neugieriger Vierbeiner hatte einen Pfotenabdruck auf der frisch gegossenen Betonplatte hinterlassen.
Rund um den Apfelgarten sei es einfach nett zum Spazierengehen, stellt Anika Dannenberg fest. Sie hat nichts gegen Hunde oder Gassigeher, wünscht sich einfach einen respektvollen Umgang miteinander. Gerade darum ärgert sie sich über die Verantwortungslosigkeit der Hundehalter: "Der Apfelgarten ist ein Wohngebiet und keine Hundeauslaufzone!", sagt die Personalentwicklerin. Rund 400 Familie würden hier wohnen, deren Kinder zu Fuß oder mit dem Rad die Natur ergründen möchten. "Da kommen wir ums eklige Schuhsohlenauskratzen nicht mehr drum herum", bemerkt Anika Dannenberg genervt.
Dass mittlerweile so unglaublich viele Haufen rumliegen und manchen gutwilligen Hundebeitzers resignieren lassen, kann die Mutter eines zweijährigen Sohnes gut nachvollziehen. Doch spätestens von Tretminen auf Spielplätzen sollten die Tierhalter Abstand nehmen. "Letztes Jahr ist mein Sohn beim Rutschen glatt in einem Haufen gelandet. Das ist wirklich widerlich!"
Auch das ständige Freilaufenlassen der Hunde sei nicht in Ordnung: "'Der tut nichts, der will nur spielen' - das ist wirklich abgedroschener Schwachsinn!", findet die Neu Wulmstorferin. Sie wünscht sich eine Grundreinigung und Hundetütenspender, denn Mülleimer gibt es genug.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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