Gemeinderat in Neu Wulmstorf für Famila
bc. Neu Wulmstorf. Die Geduld der Kieler Warenhauskette Famila scheint sich auszuzahlen. "Wir lassen uns nicht entmutigen, weil wir von unserem Konzept überzeugt sind", kündigte Geschäftsführer Christian Lahrtz schon im Dezember an, als der Neu Wulmstorfer Gemeinderat überraschend mit den Stimmen von CDU, UWG und Grünen die Entscheidung über eine Ansiedlung auf dem früheren Möbel Meyn-Gelände auf Eis legte.
Am vergangenen Donnerstag folgte nun die Wende. SPD und FDP sowie nun auch UWG und CDU-Ratsherr Jan Lüdemann gaben mit 18 zu 10 Stimmen - bei einer Enthaltung von Linken-Ratsherr Wolfgang Klein - den Startschuss für das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans. Wie berichtet, plant Famila, an der B73 acht Millionen Euro in ein neues Warenhaus (3.500 Quadratmeter Verkaufsfläche) zu investieren. Um das Vorhaben zu realisieren, muss bekanntlich der B-Plan angepasst werden. Derzeit sind dort nur Möbel- und Baumärkte erlaubt - zum Schutz der Geschäfte im Ortszentrum an der Bahnhofstraße.
Die SPD begrüßt die Entscheidung. Fraktionschef Tobias Handtke dazu: "Wir wünschen uns, dass das Projekt gelingt." Abhängig davon, ob sich das Vorhaben anhand unabhängiger Gutachten verträglich gestaltet, erklärt Handtke: "Wir müssen Kaufkraft im Ort halten." Stichwort geplanter Verbrauchermarkt auf dem Gelände der Röttiger-Kaserne in unmittelbarer Nachbarschaft in Hamburg. "Wir haben nicht nur eine Verantwortung gegenüber der Neu Wulmstorfer Wirtschaft, sondern auch gegenüber den Bürgern", erklärt Handtke. Wettbewerb nicht zuzulassen, sei nicht Aufgabe einer Gemeinde.
Im Zuge des Verfahrens werden nun u.a. Stellungnahmen der Nachbarkommunen Buxtehude und Hamburg, der IHK sowie Verkehrsgutachten eingeholt. Bürgermeister Wolf Rosenzweig (SPD): "Dass jetzt der Aufstellungsbeschluss getroffen wurde, heißt nicht automatisch, dass Famila auch kommt."
Die CDU zog in der Ratssitzung ihren Antrag zurück, vor einem Aufstellungsbeschluss zunächst Gutachten einzuholen, wie sich eine Famila-Ansiedlung auf den Einzelhandel an der Bahnhofstraße auswirke und wie die komplizierte Verkehrsanbindung über die B73 geregelt werden könne. CDU-Fraktionschef Malte Kanebley hält die die Eröffnung eines B-Plan-Verfahrens für wenig erfolgversprechend - vor allem, weil Neu Wulmstorf als Grundzentrum mit erheblichem Widerstand der umliegenden Kommunen Hamburg, Buchholz und Buxtehude rechnen müsse.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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