Ortsumfahrung Rübke
Hilferuf des Bürgermeisters: Auf Verkehrsentlastung achten!
os. Rübke. Schon heute sind die Einwohner in der Ortschaft Rübke vom Durchgangsverkehr gebeutelt. Um zu verhindern, dass sich die Situation nach der geplanten Fertigstellung der A26-Anschlussstelle Neu Wulmstorf im Dezember dieses Jahres weiter verschärft, sollen kurzfristig verkehrslenkende Maßnahmen festgeschrieben werden. Mittel- bis langfristig soll eine Ortsumfahrung für zusätzliche Entlastung sorgen. Bei dieser gibt es aber noch einige Fragezeichen. Das wurde bei der Sitzung des Kreis-Bauausschusses im Ratssaal der Gemeinde Neu Wulmstorf deutlich.
Die bisherigen Verkehrsschätzungen gingen von täglich 12.000 Fahrzeugen aus, die durch die Ortschaft Rübke fahren. Tatsächlich sei deutlich mehr Verkehr zu befürchten, betonte Neu Wulmstorfs Bürgermeister Tobias Handtke (SPD). Grund: Die Anschlussstelle Neu Wulmstorf ist die letzte vor dem Lückenschluss der A26 mit der A7 bei Hamburg-Waltershof, viele Arbeitnehmer von Airbus werden diese auf ihrem Weg nach Hamburg-Finkenwerder nutzen. "Lassen Sie uns nicht im Regen stehen! Wir müssen uns dringend um die Entlastung der Bürger in der Region kümmern, übrigens auch die Menschen in Hamburg-Neuenfelde."
Um den Verkehr zu beschränken, müssten kurzfristig verkehrslenkende Maßnahmen umgesetzt werden, forderten Handtke und Kreispolitiker gleichermaßen. Denkbar seien eine Gewichtsbeschränkung für Lkw, Geschwindigkeitsbegrenzungen für alle Verkehrsteilnehmer, Einschränkungen wie Abbiegeverbote von der Autobahn, Querungshilfen und Bedarfsampeln. Man müsse kurzfristig handeln, forderte Handtke nach einem Ortstermin mit Vertretern der Lokal- und Kreispolitik sowie der Arbeitsgemeinschaft Dorferhaltung Rübke. Problem: Bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen müssen sich mit der Gemeinde Neu Wulmstorf, dem Landkreis Harburg, der Polizei, dem Land Niedersachsen und der Autobahn GmbH des Bundes gleich fünf Beteiligte abstimmen. Das dauert erfahrungsgemäß seine Zeit.
Auch auf Fußgänger und Radfahrer müsse mehr geachtet werden, betont Handtke. "Es darf keine Denkverbote geben. Wer den Anschluss der A26 öffnen will, muss auch sagen, wie die Menschen im Fuß- und Radverkehr Beachtung finden und sicher unterwegs sein können."
Mittelfristig soll der Verkehr in der Region über eine Ortsumfahrung geleitet werden. Die Machbarkeitsstudie, für die die Gemeinde Neu Wulmstorf und der Landkreis Harburg jeweils 50.000 Euro zur Verfügung gestellt haben, kommt zu dem Schluss, dass eine Umfahrung grundsätzlich möglich ist. Dabei, so forderten Handtke und Kreispolitiker Arno Reglitzky (FDP), müsse man die Stadt Hamburg auffordern, sich an den Planungen zu beteiligen. Von einer Umfahrung profitiere schließlich auch die Hansestadt. Reglitzky nannte das bisherige Verhalten der Stadt Hamburg "skandalös". Hamburg habe sich bislang überhaupt nicht um die Belange der Bürger im Landkreis Harburg gekümmert. Durch die A26-Planung würden die Hamburger Bürger entlang der B73 maximal entlastet, während die Bürger in Neu Wulmstorf und Rübke die Verkehrsbelastungen zu tragen hätten. Man müsse Hamburg deutlich mehr in die Pflicht nehmen.
Ein Hindernis für eine Ortsumfahrung können die hohen Baukosten von geschätzten 10,75 Millionen Euro sein. Das ist dem Moorboden geschuldet. Dass die Straße durch das Moor gebaut würde, war der Grund, warum die Grünen-Fraktion eine wie auch immer gestaltete Ortsumfahrung ablehnte. Timo Siegmund von der Autobahn GmbH des Bundes informierte mit beeindruckenden Zahlen über den Fortschritt der Bauarbeiten an der A26. In drei Abschnitten würden Trag- und Gussasphaltschichten sowie offenporiger Asphalt verbaut. Westlich der Anschlussstelle Buxtehude würden 6.000 Tonnen Gussasphalt verbaut, östlich davon 7.000 Tonnen für die Tragschicht. Zwischen Buxtehude und Neu Wulmstorf sind es 4.500 Tonnen Gussasphalt und 9.000 Tonnen offenporiger Asphalt. 9.000 Tonnen Asphalt
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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