Neu Wulmstorf
Mehr als 350 Menschen demonstrieren gegen Rassismus

Mehr als 350 Menschen kamen zur Demonstration auf dem Rathausplatz | Foto: Netzwerk Willkommen in Neu Wulmstorf
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Auf Initiative des Netzwerks Willkommen in Neu Wulmstorf, des SPD-Ortsvereins und der Lutherkirche haben am Samstag etwa 350 Menschen gegen Rassismus demonstriert. Es war bereits die sechste Veranstaltung dieser Art, dieses Mal kamen deutlich mehr Demonstranten als beim letzten Mal.
Der flammendste Appell kam von Johanna Brandt und Amy Turzinsky vom Sechserrat des Gymnasiums Neu Wulmstorf: „Bitte sagen Sie etwas, wenn Sie Diskriminierung erleben! Zurzeit bestimmt uns die Spaltung. Wir wollen wieder eine Gesellschaft werden.“ Viele Schüler seien in einer „privilegierten Position“, deshalb müsse man anderen in schwächerer Position beistehen. „Wir sind laut, wir sind mehr“, riefen die Schülerinnen den Teilnehmern der Kundgebung auf dem Rathausplatz Neu Wulmstorf zu.
Wie in den Vorjahren unterstützte ein breites Bündnis lokaler Akteure die Veranstaltung. Bürgermeister Tobias Handtke und Pastor Florian Schneider erinnerten an die Wutreden und Pöbeleien im Vorfeld der Eröffnung einer weiteren Flüchtlingsunterkunft im vergangenen Dezember. „Wenn einige erst im Martinsgottesdienst die Geschichte vom geteilten Mantel besingen und dann im Flüchtlingswohnheim pöbeln - das ist eine Heuchelei, die schwer zu ertragen ist“, betonte Handtke. Demos alleine reichten allerdings nicht: „Wir müssen Anti-Rassisten sein und jeden Tag aufs Neue dafür eintreten, wofür wir heute hier sind!“
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler wies darauf hin, dass mehr getan werden müsse, um Demokratie zu lernen. Egal ob in der Schule oder in der Erwachsenenbildung: Rassismus sei leider nicht überwunden, tauche vielmehr in geballter Kraft auf. Stadler: „Darum ist es so wichtig, dass wir heute hier sind und aufstehen gegen Hass und Hetze, gegen Fake-News und Rassismus!“
Wie im vergangenen Jahr war das Gymnasium Neu Wulmstorf nicht nur durch die Schülerinnen des Sechserrates, sondern auch die Schulband Los Zorros vertreten. Diese sorgte mit ihrem Lehrer Sebastian Wiesener schon vor der Kundgebung für Aufmerksamkeit und Stimmung.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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