Neu Wulmstorf: Misch- oder Wohngebiet?

An der Ecke Wulmstorfer Straße/Hauptstraße will der Eigentümer ein barrierefreies Mehrfamilienhaus bauen
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  • hochgeladen von Alexandra Bisping

Eigentümer möchte Mehrfamilienhaus an Hauptstraße bauen

ab. Neu Wulmstorf. Mischgebiet behalten - oder doch lieber die in Neu Wulmstorf so dringend benötigte Wohnbebauung zulassen? Vor dieser Frage standen jetzt die Mitglieder des Neu Wulmstorfer Bauausschusses - und entschieden schließlich zugunsten des Eigentümers.

Der möchte an der Hauptstraße Ecke Wulmstorfer Straße in Neu Wulmstorf ein behindertengerechtes Mehrfamilienhaus mit 13 Wohneinheiten bauen. Grundsätzlich ein gutes Vorhaben, so die Meinung der Mitglieder des Bauausschusses. Doch ganz einfach umsetzen kann der Investor seine Pläne nicht: Für sein eigenes und die benachbarten Grundstücke ist laut Bebauungsplan ein Mischgebiet aus Wohnraum und Gewerbe festgelegt. Laut Plan sei dort "eine gesunde Mischung aus Wohn- und Arbeitsverhältnis" vorgesehen, erläuterte Fachbereichsleiter Thomas Saunus. Allerdings gebe es dort bereits 50 Prozent Wohnbebauung, mehr sei nicht möglich. Heißt: Der Bebauungsplan muss in ein "allgemeines Wohngebiet" umgeändert werden, damit dort ein weiteres Wohnhaus entstehen kann.

Im Jahr 1999 wollte der Eigentümer schon einmal seine Bauwünsche umsetzen, ein weiteres Wohnhaus bauen und ein bestehendes umbauen. Die Baugenehmigung war zwar erteilt worden, der Investor hatte seine Pläne aber in der dafür vorgesehenen Zeit nicht realisiert, worauf die Baugenehmigung wieder erlosch.

Eigentlich will die Gemeinde ein so zentral gelegenes Mischgebiet behalten. Thomas Grambow (SPD), Vorsitzender des Bauausschusses, hielt zumindest das Vorhaben, das Mischgebiet umzuwandeln, für sinnvoll, äußerte aber auch Bedenken. "Wenn wir das jetzt zulassen, könnten andere Grundstückseigentümer ebenfalls auf die Idee kommen. Dann müsste die Politik auch anderswo nachgeben", warf er ein. Andererseits, so Grambow, wäre die Ansiedlung eines kleinteiligen Mini-Gewerbes auf dieser Fläche kaum vorstellbar.

Das Wohnen so dicht an der Hauptstraße könnte aber aus Lärmgründen problematisch werden, warf Saunus ein. "Die B73 ist mit einem Verkehrsaufkommen von 20.000 Fahrzeugen täglich eine Emissionsquelle", so der Fachbereichsleiter. Außerdem könnte auch eine durch die Höhe des dreistöckigen Hauses entstehende Verschattung eine Rolle spielen.

Das Vorhaben wird im Verwaltungsausschuss im Juli Thema sein, bis dahin haben die Politiker Zeit, sich innerhalb ihrer Fraktionen zu beraten.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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