Radweg-Disput in Neu Wulmstorf jetzt beendet?

Enttäuscht über die Entwicklung des Themas Radfahren an der Wulmstorfer Straße (v. li.): Matthias Groth (DLRG), Hartmut Wiegers (Schützenverein), Joachim Czychy (TVV), Tobias Handtke (SPD) und Pastor Dr. Florian Schneider | Foto: SPD
  • Enttäuscht über die Entwicklung des Themas Radfahren an der Wulmstorfer Straße (v. li.): Matthias Groth (DLRG), Hartmut Wiegers (Schützenverein), Joachim Czychy (TVV), Tobias Handtke (SPD) und Pastor Dr. Florian Schneider
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SPD Neu Wulmstorf enttäuscht: Radfahrer müssen bergab auf die Straße

ab. Neu Wulmstorf. Wut und Enttäuschung bei der SPD in Neu Wulmstorf: Ihr Antrag, sowohl bergauf als auch bergab das Radfahren an der Wulmstorfer Straße (L235) zu gestatten, wurde im Kreistag abgelehnt (das WOCHENBLATT berichtete). Die Politik erklärte sich dafür nicht zuständig. Es sei Thema der laufenden Verwaltung, stellte Landrat Rainer Rempe klar. Der SPD-Fraktionsvorsitzende und Landtagskandidat Tobias Handtke reagierte auf das Ergebnis mit Unverständnis. „Abstimmungsniederlagen gehören zum politischen Alltag“, so Handtke. „In diesem Fall macht es mich aber wütend, weil die Verkehrssicherheit auf dem Spiel steht.“

Zur Vorgeschichte: Die Verwaltung des Landkreises Harburg hatte in diesem Jahr das seit 1997 bestehende Gesetz zur Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht umgesetzt. Wie berichtet, wurde damit Radfahrern ab einem Alter von elf Jahren das Fahren auf dem Bürgersteig an der Wulmstorfer Straße untersagt. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hatte die Entscheidung unterstützt, sich aber nachträglich dafür ausgesprochen, die Nutzung des Bürgersteigs für Radfahrer freizustellen. Grund dafür seien u. a. die vielen Kinder und Jugendlichen, die auf den Wegen zu Schule, Sport- und Schützenverein, Kirche und DLRG jetzt in der dunklen Jahreszeit mit dem Fahrrad die Straße nutzen müssten.

Nach Protesten der Neu Wulmstorfer Verwaltung und Politik zu dem Fahrverbot hatte der Kreis eingelenkt und das Radfahren bergauf wieder freigegeben. Tobias Handtke hatte erhofft, mit seinem Antrag, den er bereits im Mai beim Kreis eingereicht hatte, ein Umdenken zu erzielen und bei dem Thema eine politische Entscheidung herbeiführen zu können. Doch der Antrag wurde abgelehnt.

„CDU, Wählergemeinschaft, FDP und Grüne haben keine gute Entscheidung getroffen. Das Signal halte ich für absolut falsch“, erzürnte sich Handtke, der bei seinem Vorhaben durch Vereine und Verbände unterstützt worden war.

Für die Kreisverwaltung ist das Thema abgeschlossen, sagt Landkreissprecher Johannes Freudewald auf WOCHENBLATT-Nachfrage. „Und das nicht mit Achselzucken: Wir haben gemeinsam mit allen Partnern versucht, eine Lösung zu finden.“ Die Entscheidung, Radfahrern nur bergauf die Nutzung des Fußwegs zu gestatten, sei in Übereinstimmung mit dem Landkreis, der Polizei und dem Straßenbaulastträger getroffen worden. Wie die Verkehrsbehörde mitteilte, hätten Untersuchungen Folgendes ergeben: Radfahrer, die sich auf der Fahrbahn befänden, würden aufgrund des andauernden Sichtkontakts mit dem Kraftfahrzeugverkehr „auf einer Höhe“ besser wahrgenommen und könnten auch ihrerseits den Verkehr besser beachten. Dazu, so die Behörde weiter, sei die Wegfläche an der Wulmstorfer Straße für einen gemeinsame Nutzung durch Fußgänger und Radfahrer zu schmal. Auch die Belange der Fußgänger müssten hinsichtlich der Verkehrssicherheit beachtet werden.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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