LPT in Mienenbüttel
Tierversuchslabor ist jetzt dicht!
Alle Texte zum "LPT Mienenbüttel"
bim. Mienenbüttel. Die Tierversuchsanstalt "Laboratory of Pharmacology and Toxicology" (LPT) in Neu-Wulmstorf-Mienenbüttel ist Geschichte! Der Landkreis Harburg hat die Betriebserlaubnis nach Paragraf 11 Tierschutzgesetz mit sofortiger Wirkung widerrufen. "Nach gründlicher Prüfung kommt der Landkreis Harburg zu der Überzeugung, dass die Zuverlässigkeit des Betreibers nicht mehr gegeben ist", teilt der Landkreis mit. Mit dem Widerruf wird dem LPT die Haltung von Tieren untersagt, die dazu bestimmt sind, in Tierversuchen verwendet zu werden, oder deren Organe oder Gewebe für wissenschaftliche Zwecken genutzt werden.
Wie mehrfach berichtet, war das Tierversuchslabor verstärkt in die öffentliche Kritik und ins Visier der zuständigen Behörden geraten, nachdem die "Soko Tierschutz" und "Cruelty Free International" bei Undercover- Recherchen im LPT in Mienenbüttel Missstände aufgedeckt hatte. Daraufhin gab es mehrere Anzeigen wegen tierschutzrechtlicher Verstöße, u.a. vom Landkreis Harburg und vom Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves). Ehemalige LPT-Mitarbeiter hatten darüber hinaus in der ARD-Sendung "Fakt" Manipulationsvorwürfe bei den Tierversuchen im LPT geäußert.
Dem LPT wird nun eine Frist von zwei Wochen eingeräumt, um alle derzeit noch in der Tierversuchsanstalt lebenden Tiere - derzeit sind es noch 96 Hunde - an geeignete Dritte abzugeben. Das Veterinäramt muss im Vorfeld über die Abgabe informiert werden und erhält Name und Adresse des neuen Halters. 49 Katzen und 80 Hunde wurden bereits an Tierschutzorganisationen und vereinzelt auch an Privatpersonen vermittelt.
Das LPT kann noch rechtliche Schritte gegen den Widerruf einleiten. Eine Klage hätte jedoch keine aufschiebende Wirkung.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.