Trotz Wachtelkönigs: CDU sieht Chance für Radweg nach Buxtehude

Der Radweg soll direkt an der Bahn entlang geführt werden
Foto: Peters/Metropolregion
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mi. Neu Wulmstorf. Dieses Projekt wäre ein Gewinn für die ganze Region: Seit fast zehn Jahren gibt es die Idee, einen Radweg direkt an der Bahntrasse entlang von Neu Wulmstorf nach Buxtehude zu führen. Der Radweg würde allerdings mitten durch ein EU-Vogelschutzgebiet laufen. Dort soll auch der streng geschützte Wachtelkönig brüten. Deswegen war das Projekt eigentlich schon beerdigt. Doch im Zuge der zum Leitprojekt der Metropolregion Hamburg erhobenen Planung von Radschnellwegen könnte sich nun doch noch eine Chance für den Bau des Radweges eröffnen.
Gerhard Peters, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU Neu Wulmstorf, hat jetzt eine Anfrage zum Sachstand des Verfahrens bei der Gemeinde Neu Wulmstorf gestellt. Denn seit mehreren Jahren ist es still geworden um das Projekt. Dabei hatte es im Januar 2015, als das Thema das letzte Mal in öffentlicher Sitzung behandelt wurde, den einstimmigen Wunsch nach der Durchführung einer sogenannten Ausnahmeprüfung gegeben. Das ist eine Hintertür, die der Gesetzgeber eingebaut hat, um Vorhaben, auch wenn sie ein Naturschutzgebiet (FFH-Gebiet/Vogelschutzgebiet) stark beeinträchtigen, ausnahmsweise zuzulassen. Die Voraussetzung dafür ist, dass es ein Überwiegen des öffentlichen Interesses gegenüber dem Naturschutz gibt und dass für das Projekt keine sinnvollen Alternativstandorte infrage kommen.
Gerhard Peters ist zuversichtlich, dass es doch noch möglich sein könnte, die Radwegeverbindung zur realisieren. 
Hintergrund: Seit den ersten Überlegungen für den Radweg hat sich einiges geändert: Deutschlandweit sind mittlerweile rund 2 Millionen E-Bikes unterwegs. Das Fahrrad ist längst nicht mehr nur Freizeitgerät, sondern wird immer mehr als dringend benötige  Alternative zum Auto verstanden. Auch der Landkreis und die Metropolregion räumen dem Radverkehr mittlerweile einen wichtigen Stellenwert ein.  Auch hier gibt es vielfältige Überlegungen, das Fahrrad besser in zukunftsorientierte Mobilitätskonzepte einzubinden.
Besondere Hoffnung setzen Gerhard Peters und seine Mitstreiter dabei in ein Leitprojekt der Metropolregion Hamburg, das auch vom Landkreis Harburg umgesetzt werden soll. Es handelt sich um die Schaffung sogenannter Radschnellwege. Das sind breit ausgebaute Fahrradwege, die die größeren Städte in der Metropolregion untereinander und mit Hamburg verbinden sollen. Seit vergangenem Jahr läuft dazu eine Machbarkeitsstudie, bei der sieben besonders wichtige Routen untersucht werden. Die wichtigste dieser Verbindungen ist ausgerechnet ein Schnellweg von Stade über Buxtehude und Neu Wulmstorf nach Hamburg. Hier könnte das Teilstück zwischen Neu Wulmstorf und Buxtehude also unerlässlich für das Gelingen des gesamten Konzeptes und damit für die Zukunftsfrage klimafreundlicher Mobilität in der Region sein. 
Gerhard Peters: "Der Radweg hilft die Umwelt zu entlasten, weil man dann zumindest zur Rushhour besser mit dem Fahrrad nach Buxtehude fährt. Natürlich erhöht der Weg auch die Reputation der Kommune als Radfahrer-Standort. Außerdem: Ist der Radweg ausgebaut, bietet er im Ernstfall auch Sicherheitskräften die Möglichkeit, schneller zum Einsatzort an den Bahnschienen zu gelangen."
Der CDU-Politiker wirbt deshalb um Akzeptanz für das Projekt: "Ich möchte hier ideologische Mauern einreißen. Die Natur gehört uns allen. Umweltschutz ist umso effektiver, desto breiter seine Akzeptanz ist. Deswegen ist es auch unser Anliegen als CDU mit dem Thema Wachtelkönig äußerst sensibel umzugehen", so der erfahrene Kommunalpolitiker. Er denkt zumindest in puncto Akzeptanz beim Bürger dürfte ein Umweltschutz, der Autos von der Straße holt und gleichzeitig eine attraktive Radverbindung für Naherholung und Berufsradler schafft, durchaus gute Chancen haben.  

Redakteur:

Mitja Schrader

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