Waldsiedlung Neu Wulmstorf: "Runterkommen und Ruhe bewahren"
Waldsiedlungsplanungen in Neu Wulmstorf erhitzen nach wie vor die Gemüter
ab. Neu Wulmstorf. Die Wogen schlugen hoch, als während der jüngsten Bauausschusssitzung die Waldsiedlung zur Sprache kam. Neben Anwohnern aus der unmittelbaren Umgebung des Plangebietes waren auch Mitglieder der „BI gegen die Waldsiedlung“ und des BUND Neu Wulmstorf anwesend und erhoben zahlreiche Vorwürfe. Doch die Ausschussmitglieder gaben für die vorgelegten Entwürfe grünes Licht.
Eigentlich waren Stefan Röhr-Kramer vom Planungsbüro WRS Architekten und Landschaftsarchitektin Nicola Thieme-Hack im Ausschuss erschienen, um die aktuellsten Änderungen vorzustellen. Doch als im Anschluss die Sitzung unterbrochen wurde, um die Zuschauer zu Wort kommen zu lassen, hagelte es Einwände gegen das Projekt. Fragen, wie jene, was mit dem Oberflächenwasser geschehen werde, seien abgebügelt worden, hieß es seitens der Besucher. Außerdem seien keine Luxuswohnungen in Neu Wulmstorf notwendig, sondern bezahlbarer Wohnraum.
Stefan Rost, Mitglied des BUND Neu Wulmstorf, brachte mit seinem Beitrag Ausschussmitglieder und Verwaltung auf Zinne. Rost warf ihnen vor, Umweltuntersuchungen ohne Ankündigung vorzunehmen und deren Ergebnisse nicht zu veröffentlichen. Außerdem, so Rost weiter, würden Dinge ohne ausreichende Öffentlichkeitsbeteiligung auf den Weg gebracht. „Es soll wohl etwas unter den Tisch fallen gelassen werden“, unterstellte er.
Die Politik reagierte prompt. Malte Kanebley (CDU) verwahrte sich gegen die Unterstellung und nannte sie eine „Frechheit“. „Heute wird noch nichts beschlossen, sondern nur bekannt gegeben“, stellte er richtig. Auch könne sich niemand über eine ausreichende Beteiligung der Öffentlichkeit beschweren. Kanebley weiter: „Ich kann an den Änderungen der Entwürfe nichts Negatives finden, meine Fraktion wird zustimmen.“
Umwelt-Expertin Nicola Thieme-Hack sagte, dass bereits Umweltuntersuchungen stattfänden, Ergebnisse aber voraussichtlich erst im August zu erwarten seien.
„Wir sollten jetzt runterkommen, Ruhe bewahren und uns nicht gegenseitig verletzen“, versuchte der Ausschussvorsitzende Thomas Grambow (SPD) zu vermitteln. Es würden keine Informationen verheimlicht. „Gerade der Bauausschuss ist für seine Transparenz bekannt“, so der Vorsitzende. Nun solle Hand in Hand eine gemeinsame Lösung gefunden werden.
Die Grünen-Politikerin Sonja Stey war mit dem Projekt nicht einverstanden und stimmte als Einzige gegen die Entwürfe. „Die Waldsiedlung sieht aus wie ein Geschwür, das an Neu Wulmstorf dranhängt“, sagte Stey.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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