Landrat Rempe besucht Firma ATEC in Neu Wulmstorf
Eine Branche im Umbruch
Aktuell kommt er kaum mit der Lieferung hinterher – und in der Halle reicht der Platz kaum aus. „Viele bauen jetzt noch schnell eine Gasheizung ein“, sagt Geschäftsführer Guido Jobst. Doch er weiß: Von Dauer ist dieser rasante Nachfrageanstieg nicht, die bisherigen Geschäftsfelder der ATEC GmbH &. KG in Neu Wulmstorf werden und müssen sich deutlich verändern. „Unsere Branche ist im Umbruch“, sagt Jobst mit Blick auf das neue Gebäudeenergiesetz. Gas- und Ölheizungen werden dadurch zum Auslaufmodell, und Jobst ist dabei, neue Geschäftsfelder im Bereich der Wärmepumpen zu entwickeln. Was das bedeutet, erläuterte der Unternehmer Landrat Rainer Rempe bei seinem Unternehmensbesuch.
„Mir ist es wichtig, zu hören, welche Herausforderungen die Unternehmen bei uns im Landkreis Harburg bewältigen und wie Rahmenbedingen eingeschätzt werden“, sagte Landrat Rainer Rempe. „So will ich erfahren, wie wir als Landkreis unterstützen oder Kontakte vermitteln können.“ In dem Gespräch spielten daher auch das Engagement des Landkreises bei der Wirtschaftsförderung und mögliche Fördermöglichkeiten eine Rolle. „Als Landkreis sind wir vielfältig engagiert, sowohl direkt unter anderem mit der Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung als auch indirekt mit der Wirtschaftsförderung WLH“, sagte Landrat Rempe. Er zeigte sich von der Arbeit bei ATEC beeindruckt. „Nur durch die vielen kleineren und mittelständischen Unternehmen mit ihrer Innovationskraft ist der Erfolg des Wirtschaftsstandortes Landkreis Harburg möglich.“
In dem Gespräch stellte Guido Jobst die aktuellen Entwicklungen der Branche und im Unternehmen vor. Seit 20 Jahren ist ATEC am Standort Neu Wulmstorf vertreten. Mit seinen rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Unternehmen führend bei universellen Abgassystem-Lösungen im Kunststoffbereich. Der Spezialist bietet passende Lösungen für Gas-, Ölbrennwertgeräte, Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, BHKW-Anlagen, Dunkelstrahler und Gas-Wärmepumpen an. „Aktuell stehen wir aber vor einem massiven Wandel und brauchen neue Produkte“, sagte Jobst. Ein neues Geschäftsfeld hat er bereits entwickelt – und reagiert damit auch auf den Trend zur Wärmepumpe. Gerade günstige oder große Anlagen sorgen für Lärmemissionen, und für sie bietet ATEC einen passenden Schallschutz an. „Viele Geräte stehen auf Terrassen, dort bietet sich das ebenso an wie für Mehrfamilienhäuser.“
Bei der Entwicklung von Produkten oder Erschließung von Märkten sind Fördermittel für Guido Jobst eher weniger Thema. „Förderung ist eher hinderlich, um schnell zu sein“, bedauert er. Das bürokratische Verfahren und die zeitlichen Abläufe hielten ihn davon ab. Dr. Alexander Stark, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, kennt diese Kritik an den Landesvorgaben. Um Unternehmen unkompliziert zu unterstützen, hat der Landkreis daher ein eigenes Förderprogramm entwickelt und unterstützt Investitionen mit bis zu 10 Prozent der Kosten, maximal 35.000 Euro, wenn die notwendigen Bedingungen erfüllt sind.
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