Umweltminister eröffnet Apfelsaison

Begutachten die prachtvollen Äpfel im Obsthof Viets (v.re.) Stefan Wenzel (Grüne), Kirschblütenkönigin Anja Heurich, Obsthofbesitzer Claus Viets, die BSV-Handballerinnen Anne-Lena Grell und Friedericke Gubernatis, Ulrich Buchterkirch, Landrat Michael Rössberg, Apfelblütenkönigin Janina Viets und Blüctenkönigin Gesche Wick
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  • Begutachten die prachtvollen Äpfel im Obsthof Viets (v.re.) Stefan Wenzel (Grüne), Kirschblütenkönigin Anja Heurich, Obsthofbesitzer Claus Viets, die BSV-Handballerinnen Anne-Lena Grell und Friedericke Gubernatis, Ulrich Buchterkirch, Landrat Michael Rössberg, Apfelblütenkönigin Janina Viets und Blüctenkönigin Gesche Wick
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Der Apfel muss wieder mehr wertgeschätzt werden / Äpfel aus dem EU-Schulobst-Programm geschubst

ab. Rade. Der Apfel sei ein positiv besetztes Symbol für eine gute Entwicklung und werde auch als Logo gern genutzt - von einem Plattencover der Musikgruppe Beatles bis zum Computerhersteller Apple. Mit diesen Worten eröffnete Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) am vergangenen Freitag die Apfelsaison auf dem Obsthof Claus Viets in Rade. „Das Alte Land kann stolz sein auf seine Produkte“, so der Umweltminister.

Das Umsetzen der Sondergebietsverordnung für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sei nicht ganz einfach gewesen, nun solle ein enger Dialog zwischen Obstbauern, Wirtschaft und Politk aufrecht erhalten bleiben, um Chancen und Möglichkeiten zu nutzen, meint Wenzel.

Der Apfel müsse wieder mehr wertgeschätzt werden - diese Meinung vertrat auch Ulrich Buchterkirch von der Fachgruppe Obstbau. Mit den hohen Standards, mit denen an der Niederelbe produziert werde, wie beispielsweise der Mindestlohn, sei es schwer, mit den günstigen Angeboten im Supermarkt zu konkurrieren. Andere Mitbewerber würden einen Stundenlohn von 2,50 Euro zahlen und auch im Bereich Pflanzenschutzmittel anders agieren. Die Qualität des Obstes aus dem Alten Land müsse sich im Preis widerspiegeln. Verbraucher dahingehend aufzuklären, sei eine gemeinsame Aufgabe für Obstbauern, Medien und Politik. „Unser Produkt muss noch attraktiver gemacht werden, das Alte Land ein Aushängeschild für eine tolle Region bleiben“, so Buchterkirch. Dazu sei auch die vom Land zugesagte personelle und finanzielle Unterstützung zur Einhaltung der Sondergebietsverordnung notwendig.

Kritik Richtung Politik gab es auch von der Geschäftsführerin des Fördervereins Integriertes Obst aus dem Alten Land, Hilke Ehlers. Das Agrarministerium habe dafür gesorgt, dass Äpfel aus dem Alten Land nicht länger am EU-Schulobst-Programm teilnehmen. Nur Äpfel zu liefern, sei zu wenig, hieß es aus Hannover. Es müssten mindestens drei verschiedene Obstsorten angeliefert werden. Doch der Förderverein wollte sich darauf nicht einlassen: Äpfel seien lange halt- und besser lagerbar als anderes Obst - schließlich habe nicht jede Schule eine Kühlhalle zum Lagern.

Hannover reagiert mit einem Preisabschlag von 40 Prozent an den Lieferanten - für den Förderverein untragbar. Weiter berichtete Ehlers, das Agrarministerium habe den Apfel als „einseitige Ernährung“ bezeichnet, eine Bemerkung, die unter den Gästen auf dem Obsthof für Entgeisterung sorgte. Trotz dieser Entwicklungen würden nun weiterhin Schulen und Kitas in Hamburg beliefert, schloss Ehlers.

Mit der Sorte Astramel, einem 1965 in der Obstbauversuchanstalt Jork entstandenen Tafelapfel, war Obstbauer Claus Viets bereits vor drei Wochen in die Saison gestartet. Folgen werden jetzt u.a. die Sorten Alkmene und Elstar. „Nach dem Ernte-Rekordjahr 2014 rechne ich in diesem Jahr mit einer normalen Ernte“, so Viets. Das bedeutet für ihn rund 600 Tonnen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr im Alten Land ca. 365.000 Tonnen Äpfel geerntet worden.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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