Hof Schönecke steigt auf weiße Hühner um
Werden braune Eier zur Rarität?

Könnten bald nur noch schwer erhältlich sein: braune Eier | Foto: pm
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  • Könnten bald nur noch schwer erhältlich sein: braune Eier
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Für einen regelrechten medialen Aufschrei sorgte Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Eiererzeuger und in der Region durch den Geflügelhof Schönecke bekannt. Er prognostizierte: "Braune Eier werden in den nächsten Jahren aus dem Supermarktregal verschwinden!" Warum er damit goldrichtig liegen könnte, erklärt er im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. 

Bald ein seltenes Bild: Henner Schönecke mit einem braunen Huhn unter dem Arm | Foto: pm
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"Wir haben kürzlich verkündet, dass und warum wir auf weiße Hühner umsteigen", sagt Henner Schönecke. "Dass die Geschichte durch die Berichterstattung der Bild-Zeitung so eine Fahrt aufnimmt, damit habe ich nicht gerechnet", erzählt Schönecke schmunzelnd weiter. Denn das Ganze sei nichts Neues: In der Branche setzen bereits viele Landwirte auf das helle Federvieh.
Der Traditionsbetrieb aus Elstorf habe sich vor etwa 1,5 Jahren für einen Umstieg entschieden - dieser werde jetzt nach und nach vollzogen. Das hat auch seinen Grund, erklärt Schönecke: "Für den Verbraucher macht es keinen Unterschied, ob braunes oder weißes Ei. Aber aus Produzentensicht ist der Umstieg auf weiße Hühner sinnvoll." Diese seien zum einen kleiner, zum anderen um einiges mobiler, neugieriger und agiler als ihre braunen Kolleginnen. Sie finden Futter, Wasser und Nester schneller und benötigen weniger Nahrung. Bereits das macht das weiße Huhn aus Sicht der Landwirte attraktiver und lukrativer. Zudem leben sie länger und legen kleinere und leichtere Eier, was für die Tiere weniger anstrengend ist. Übrigens stimmt die Faustregel: Weiße Hühner, weiße Eier, braune Hühner, braune Eier.

Sind braune Eier mehr Bio?

Aber wer sollte sich überhaupt daran stören? Laut Befragung des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft greife besonders die ältere Generation lieber zu braunen Eiern. Das könnte mit der Annahme einhergehen, braune Eier seien gesünder oder biologischer - ein Mythos, wie Schönecke erklärt. Dieser Gedanke stamme wahrscheinlich noch aus der Zeit, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. "Damals waren die meisten Käfighühner weiß. Diese Assoziation ist wohl im Kopf vieler Menschen hängen geblieben." Dabei sagt die Farbe der Schale nichts über die Haltungsart oder die Qualität des Hühnereis aus.

Die Auswirkung des Umstiegs auf weiße Hühner zeige sich wie beschrieben bereits in Discountern, in denen man braune Eier verzweifelt sucht. Zukünftig werde dieses Bild in den kommenden Jahren auch in den großen Supermärkten schleichend Realität werden, vermutet Schönecke. In kleineren Läden, regionalen Höfen und Wochenmärkten werde das braune Ei wohl nie ganz verschwinden - nur eben zu einer kleinen Rarität werden.

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Redakteur:

Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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