Vogelbestand im Aufwind
70 Kranich-Paare im Landkreis Stade gezählt

Auch während der Rastzeit vollführen die Kraniche ihre imposanten Tänze mit lauten trompetenartigen Rufen  | Foto: Hans-Joachim Schaffhäuser
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  • Auch während der Rastzeit vollführen die Kraniche ihre imposanten Tänze mit lauten trompetenartigen Rufen
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sv/nw. Landkreis Stade. In den 1990er Jahren war der Kranich nur ein sehr seltener Gast im Landkreis Stade. 1996 konnte lediglich ein Brutpaar nachgewiesen werden – inzwischen haben 70 Kranichpaare ihr Revier im Landkreis. Dr. Uwe Andreas, Leiter des Naturschutzamtes: „Dieser große Erfolg ist der Renaturierung und Wiedervernässung in den Naturschutzgebieten Feerner Moor und Hohes Moor sowie in den Kehdinger Mooren zu verdanken.“

Die Zahl der Kraniche nimmt zu

Während der Zugzeit der Kraniche bieten die Moore mit ihren weiten, offenen Bereichen und den Seichtwasserflächen störungsfreie Schlafplätze. Die beiden Kranichbeauftragten Heinz Otto Erhorn und Burkhard Weißenborn haben die Entwicklung der Schlafplätze in den vergangenen zehn Jahren im Landkreis Stade dokumentiert. Wurden 2012 nur etwa 100 Kraniche im Hohen Moor gezählt, waren es 2021 über 2.000 Individuen, verteilt auf mehrere störungsfreie Moorflächen. Abgeerntete Mais- und Kartoffeläcker werden gerne von den Vögeln aufgesucht, um liegengebliebenes Futter aufzunehmen. Bei Ahlerstedt wurden im Herbst 2019 bis zu 230 Kraniche auf einem Maisacker gezählt.

Kraniche suchen sich ein ruhiges Zuhause

Aufgrund ihrer langen Beine und des langen Halses sind die Kraniche mit ihrer schwarz-weiß-roten Kopfzeichnung sehr imposante Vögel. Mit einer Höhe von etwa 1,20 Meter sind sie die größten Vögel Deutschlands. Während der Balz und auch bei Aufregung führen die Kraniche spektakuläre Tänze auf. Kopf und Schnabel werden in die Luft gereckt und ein trompetenartiges Schmettern aus langen und kurzen gruh-Lauten erschallt. Dabei bewegen sich die Vögel langsam nebeneinander her. Die Rufe sind auch zu hören, wenn die Kraniche während der Zugzeit in großen Keilformationen am Himmel entlang ziehen.

„Da die scheuen Vögel sehr störempfindlich sind, brüten sie hier im Landkreis Stade nur versteckt in den Mooren und Feuchtgebieten. Ihre Nester bauen sie am Boden, bevorzugt umgeben von Wasser“, erklärt Andreas. „Der Schutz der Moore ist immens wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt und ein wesentlicher Beitrag für den Klimaschutz“.

1978 wurde der Kranich in Deutschland zum „Vogel des Jahres“ gewählt, da er zu den seltensten Arten in Deutschland zählte. Dank intensiver Schutzbemühungen hat sich der Kranichbestand deutlich erholt, so dass deutschlandweit wieder rund 11.000 Kranichpaare brüten.

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Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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