Esmeralda Blume blickt in die Zukunft
Bekannte Wahrsagerin sieht das Ende der Corona-Krise erst 2023

Esmeralda legt vorzugsweise die Karten | Foto: Rosenberg
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(jd). Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen - 2022 steht vor der Tür. Doch man könnte sagen: neues Jahr, alte Sorgen. Die Pandemie wird in absehbarer Zeit noch weiter unser Leben bestimmen. Dennoch stellt sich wohl jeder zu Beginn eines neuen Jahres die Frage: Was wird es bringen? Jemand, der sich auf den Blick in die Zukunft spezialisiert hat, ist Simona Rosenberg. Die Hamburgerin, die die meisten als "Esmeralda Blume" kennen, gehört zu den bekanntesten Wahrsagerinnen Deutschlands. Die 57-Jährige ist als junges Mädchen in die Fußstapfen ihrer legendären Mutter "Mama Blume" getreten. Die Wahrsagerei liegt dem Spross einer Sinti-Familie sozusagen im Blut. Am ersten Januar-Wochenende wird Esmeralda zu Gast in Stade sein (siehe Kasten). Anlass genug, um mit ihr das Interview der Woche zu führen und darüber zu sprechen, was uns 2022 erwartet.
WOCHENBLATT: Kommen wir doch gleich zu dem Thema, das uns alle beschäftigt: Corona. Können Sie uns sagen, wie lange uns die Pandemie noch in Atem hält? Was wird uns 2022 hier bringen?
Esmeralda: Uns wird wieder ein schwieriges Jahr bevorstehen. Die Menschen werden langsam müde und viele drohen, an der Corona-Krise zu verzweifeln. Es gibt aber Hoffnung: Nach der Vorhersage meiner 2019 verstorbenen Mutter wird die Krise 2023 überwunden sein - und ich glaube fest daran, was "Mama Blume" gesagt hat.
WOCHENBLATT: Was sagen Sie denn den Menschen, die jetzt zu Ihnen kommen? Da ist Corona sicher auch ein Thema.
Esmeralda: Ja, natürlich. Viele wollen wissen, wie es angesichts von Corona um ihren Job oder um ihr Privatleben bestellt ist. Gerade jüngere Menschen machen sich hier große Sorgen. Oft fließen auch Tränen. Bei vielen bestehen ja regelrecht Existenzängste. Ich versuche, ihnen Halt und Hoffnung zu geben, rate ihnen, das Beste aus der Situation zu machen und sich auch über Kleinigkeiten zu freuen. Oft helfen schon aufmunternde Worte, damit jemand wieder lächeln kann. Dabei ist meine wichtigste Botschaft: Sei dankbar für das, was du hast, und habe den Mut, an dich zu glauben. Das ist schon so etwas wie praktische Lebensberatung, die ich betreibe. Manchmal komme ich mir schon vor wie eine Psychologin.

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WOCHENBLATT:Wie sind Sie zur Wahrsagerei gekommen?
Esmeralda: Ich bin damit ja aufgewachsen. Meine 2019 verstorbene Mutter Hilde, die alle nur "Mama Blume" nannten, war in Hamburg eine Institution. Mit ihrem Wahrsager-Wagen, den ich später übernommen habe, hatte sie ihren festen Platz auf dem Hamburger Dom. Als junges Mädchen habe ich an Hellseherei nicht geglaubt. Dann kam es aber zu einem Schlüsselerlebnis für mich: Ich habe meine Mutter gebeten, einem Bekannten aus der Hand zu lesen. Dem schuldete ich einen kleinen Geldbetrag. Mit der Sitzung sollten die Schulden beglichen werden. Ohne vorher mit ihm zu sprechen, sagte meine Mutter dem Mann, dass er große Angst vor Feuer habe. Das traf tatsächlich zu, denn mein Bekannter hatte sich als Kind ganz fürchterlich verbrannt. Ich habe mich danach der Wahrsagerei geöffnet und entdeckte, dass ich über die gleiche hellseherische Gabe wie meine Mutter verfüge.
WOCHENBLATT: Was müssen Sie vor einer Beratung über den betreffenden Menschen vorher wissen? Vielleicht sein Geburtsdatum?
Esmeralda: Ich will gar nichts wissen. Meinen Besuchern sage ich: "Stell mir vor und während der Sitzung keine Fragen. Hinterher darfst du alles fragen." Thema ist bei mir immer erst die Vergangenheit und die Gegenwart, erst danach leite ich in die Zukunft über. Und da bin ich ehrlich: Wenn ich etwas Schlechtes vorhersehe, sage ich es auch - aber immer mit dem Hinweis, dass es nicht eintreffen muss. Jeder hat die Chance, sein Schicksal zu wenden.
WOCHENBLATT: Gibt es Dinge, die Sie dann verschweigen?
Esmeralda: Ich sage niemandem den Tod voraus. So etwas maße ich mir nicht an. Hier hat nur der liebe Gott das letzte Wort. Außerdem bemühe ich mich, Hinweise auf mögliche Schicksalsschläge sprachlich so zu verpacken, dass mein Gegenüber nicht gleich geschockt ist.
WOCHENBLATT: Was ist Ihre bevorzugte Methode? Blicken Sie auch in die Glaskugel?
Esmeralda: Die Glaskugel steht in meinem Wagen nur zur Dekoration. Den Blick in die Glaskugel gibt es nur im Märchen. Ich lege die Karten, lese aber auch aus der Hand. Ich bitte mein Gegenüber, die Karten mit sehr viel Gefühl zu ziehen. Über die Karten schaue ich in das Herz des Menschen und sehe, was seine Seele bewegt. In der Hand erfahre ich etwas über die Dinge, die das bisherige Leben meines Besuchers geprägt haben. Für den Blick nach vorne sind die Zukunftslinien sehr wichtig.

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WOCHENBLATT: Was entgegnen Sie denn Skeptikern, die Wahrsagerei als Humbug abtun?
Esmeralda: Na ja, ich habe ja eingangs erwähnt, dass ich zunächst auch nicht daran geglaubt habe. Ich rate jedem nur, einfach zu mir zu kommen und sich selbst ein Bild zu machen. Sie glauben gar nicht, wie viele Menschen mich später anrufen oder mir schreiben, um mir zu berichten, dass meine Vorhersagen eingetroffen sind oder sie auf den richtigen Weg gebracht haben.
WOCHENBLATT: Gibt es ein Beispiel einer Vorhersage, die tatsächlich eingetroffen ist?
Esmeralda: Das prominenteste Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit hat mit Corona zu tun. Meine Mutter hatte noch vor ihrem Tod prophezeit, dass uns sehr schwere Jahre bevorstehen und wir uns ab 2020 auf eine mehrjährige Krise einstellen müssen. Ihren Besuchern riet sie, sich für diese Krisenzeit mit wichtigen Grundnahrungsmitteln zu bevorraten. Tatsächlich ist dann die Corona-Pandemie über uns hereingebrochen und wir haben erlebt, dass es leere Supermarktregale gab und Mehl oder Nudeln zeitweise ausverkauft waren.

Esmeralda kommt nach Stade

Auf Einladung der Museen Stade stellt Esmeralda Blume von Freitag bis Sonntag, 7. bis 9. Januar, ihren Wagen vor dem Schwedenspeicher-Museum am Hansehafen auf. Jeweils von 12 bis 19 Uhr können Besucher erfahren, was das neue Jahr bringen wird. Der Preis für eine Sitzung richtet sich nach dem jeweiligen Zeitaufwand.

Esmeraldas Einladung nach Stade steht im Kontext mit der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus über die Künstlerin Jacoba van Heemskerck. Dort werden Themen wie Wahrheit, Zukunft und Visionen in den Fokus gerückt. Es geht um die Art und Weise, Wirklichkeit wahrzunehmen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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