50.000 feiern den Boss
Bruce Springsteen begeistert das Volksparkstadion

Abschlußsong "I'll See You In My Dreams" | Foto: Kai Holm
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Mit 73 will Bruce Springsteen es nochmal wissen und geht das fast komplette Jahr 2023 mit seiner legendären E-Street-Band auf Welttour. Letzten Samstag konnten sich 50.000 Fans im Hamburger Volksparkstadion vergewissern: Der Boss hat es noch immer drauf. 5 Minuten vor offizieller Startzeit stehen 18 Musiker auf der Bühne und legen einfach los. Es hält kaum jemanden auf den Sitzen, die Band ist in Spiellaune, im Laufe der folgenden 3 Stunden gibt es einen Ritt durch 50 Jahre Springsteen-Songs. Die kraftvolle Bläsersektion, teils umarrangierte Songstrukturen, ein Solo folgt aufs nächste im perfekten Zusammenspiel aller Akteure. Bruce sehr gut bei Stimme, führt fast pausenlos durch eine Mischung von Gassenhauern mit „Born To Run“ oder „Badlands“, Balladen wie „The River“ und Nachdenkliches in „Last Man Standing“. Saxophonist Jake Clemons ist endgültig in den Fussstapfen seines verstorbenen Onkel Clarence angekommen und gibt unverwechselbare Klangfarben in viele Stücke. Kein Wunder, dass im Stadion mehr als einmal alle aus vollster Kehle mitmachen und einfach nur feieren. Es war mein fünftes Bruce-Konzert seit 1999, zudem das größte und sicher emotionalste angesichts einer nicht auszublendenden Abschiedsstimmung. Wenn dann ganz zum Schluss Bruce alleine auf der überdimensionalen Bühne „I’ll See You In my Dreams“ in Akusikfassung singt und ein ganzes Stadion sanft in den Schlussrefrain einstimmt, liegt etwas Magisches in der Luft. „God Bless You Hamburg“ sind seine ergreifenden Schlussworte.

Zu den örtlichen Umständen: Die Stadionakustik war erstaunlich gut, das Merchendise extrem teuer, Verpflegung und Getränke hochpreisig (Mitgebrachtes wurde beim Einlass einkassiert!). Einlass und Parkleitsystem vollkommen überfordert, noch 30 Minuten nach Konzertbeginn kamen Fans entnervt auf ihren Plätzen an. Ganz gruselig wurde es beim Verlassen der Arena, der eine oder andere bekam im Stau der Menschen deutlich mulmige Erinnerungen an das Düsseldorfer Love-Parade-Desaster. Erstaunlich angesichts der Tatsache, dass es durch regelmäßige HSV-Spiele doch eigentlich Übung dazu geben müsste. Aber sowohl Ordner wie auch Polizei wirkten planlos, unorgansiert und manchmal leider auch uninteressiert. Da ist für künftige Veranstaltungen noch deutlicher Spielraum nach oben insbesondere im Sinne der Sicherheit.

Leserreporter:

Kai Holm aus Stade

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