Die Beluga-Reihe
Airbus gründet kommerzielle Airline für XXL-Fracht
(sv). Sie ist zu einem gewohnten Anblick am Himmel über Stade geworden: Die Beluga im Anflug auf Finkenwerder. Vor fast 30 Jahren absolvierte die Airbus-Beluga-Reihe ihren Erstflug mit XXL-Frachten, nun sollen die bisher eingesetzten Beluga ST bis 2023 durch sechs größere Beluga XL ersetzt werden, die statt einem gleich zwei A350-Flügel transportieren können. Am Boden sollen die ausgemusterten ST-Flugzeuge jedoch nicht bleiben: Angesichts des wachsenden Nischenmarkts hat Airbus jetzt einen eigenen kommerziellen Luftfrachtdienst gegründet, der den Transport von Übergrößenfracht als internationalen Service anbietet.
Marktvorteil durch großen Laderaum
Ihren ersten kommerziellen Auftrag flog die Beluga ST bereits Ende 2021 von Frankreich nach Japan mit drei Zwischenstopps in Polen, Russland und Korea. Bis 2024 werden alle fünf Beluga ST im kommerziellen Einsatz sein. Ab nächstem Jahr sollen auch für Spezialaufträge Beluga XL zur Verfügung stehen.
Im Gegensatz zu ihrem russischen Konkurrenten kann die Beluga ST kann zwar nur 40 statt 150 Tonnen Fracht bewegen, doch Airbus setzt in seiner Strategie auch nicht auf das Gewicht. Mit 7,1 Metern Höhe, 6,7 Metern Breite und 39 Metern Länge kann der Laderaum große Frachten wie Helikopter, Panzer oder Yachten aufnehmen, ohne dass sie zerlegt werden müssen. Eine Zeit- und Kostenersparnis für Kunden. Ein so großes Frachtenflugzeug gebe es aktuell noch nicht auf dem kommerziellen Markt und schaffe daher einen klaren Marktvorteil, so Airbus.
Für das Beladen hat Airbus eine eigene Palette entworfen, die in ihrer Länge individuell angepasst werden kann, sowie ein Ladesystem, das innerhalb eines Tages zusammengebaut werden kann und das von Airbus zum Start der neuen Airline an wichtigen Flughäfen stationiert wird.
Die "ausgemusterten" Beluga ST bezeichnet Airbus allerdings keineswegs als alt: Sie haben laut Airbus-Manager Reza Fazlollahi gerade einmal die Hälfte ihres Flugzyklus absolviert und können noch 15 bis 20 Jahre fliegen.
Redakteur:Svenja Adamski aus Buchholz |
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