Ex-LPT schließt auch die letzten zwei Standorte
Alle Tierversuchslabore sind Ende 2022 dicht
(bim). Das frühere Tierversuchsunternehmen Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT), das inzwischen unter Provivo Biosciences firmiert, will Ende 2022 nun auch seine verbliebenen Standorte in Hamburg-Neugraben und Gut Löhndorf (Schleswig-Holstein) schließen. "Wir schließen das komplette Unternehmen. Die Versuche laufen nur noch bis Ende Januar. Dann sind auch die Tiere weg", erklärte Provivo-Geschäftsführer Thomas Wiedermann auf WOCHENBLATT-Nachfrage.
Wie berichtet, hatte das Unternehmen im Oktober angekündigt, die Tierversuche aus wirtschaftlichen Gründen und wegen einer Nachfolgeregelung einzustellen und sich künftig der Forschung und Entwicklung von Ersatzmethoden, den sogenannten In-vitro-Studien, zu widmen.
Im Januar 2020 hatte der Landkreis Harburg bereits dem Labor in Mienenbüttel die Betriebserlaubnis entzogen, nachdem die "Soko Tierschutz" im damaligen Tierversuchslabor in Mienenbüttel furchtbare Tier-Misshandlungen öffentlich gemacht hatte und von Tierschützern als auch von Behörden Anzeigen wegen tierschutzrechtlicher Verstöße und Manipulationsvorwürfe bei den Tierversuchen erstattet wurden.
"Wir haben aus dem gesellschaftlichen Diskurs gelernt, wollen neue Maßstäbe für die Branche setzen", ist nun auf der Homepage von Provivo Biosviences zu lesen.
Noch keine Genehmigung
für das Tierzentrum
Auf dem Gelände und in den Räumen des früheren Horrorlabors in Mienenbüttel soll ein Tierzentrum entstehen. Die Arbeiten dort laufen auf Hochtouren, die tierschutzrechtliche Genehmigung für den Betrieb durch den Landkreis steht noch aus.
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