Erfahrungen in Buchholz werden bundesweit geteilt

Das Projekt „Heidschnucke - Lastenrad für Buchholz“ für Online-Nachschlagewerk in Szene gesetzt bim. Buchholz. Die ausleihbaren Heidschnucken-Lastenräder der Initiative "Buchholz fährt Rad" wurden jetzt als bundesweites vorbildliches Mobilitätskonzept im ländlichen Raum in Szene gesetzt. Der kurze Film wird Bestandteil des kostenlosen Online-Nachschlagewerks Mobilikon sein, mit dem das Wissen und die Erfahrungen vor Ort in die Fläche gebracht und Nachahmer gefunden werden sollen. Informiert wird auf der Plattform außerdem über Fördermöglichkeiten und praktische Tipps für die Umsetzung, damit eventuell das eine oder andere Auto stehen bleiben kann.
Die Lastenräder wurden von Peter Eckhoff und weiteren Engagierten der Initiative "Buchholz fährt Rad" in die Nordheidestadt geholt. "Die Idee kam auf im Herbst 2017, als ich eine Präsentation einer Lastenrad-Initiative aus Oldenburg sah", berichtet er. "2018 erhielten wir eine 56-prozentige Bundesförderung für die ersten fünf Räder und die laufenden Kosten für zwei Jahre." Das Ziel, das mit den Lastenrädern verfolgt werden soll: die Förderung einer ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Mobilitätsentwicklung im Sinne des Umweltschutzes und die Reduzierung von Autoverkehr in den Innenstädten.
Inzwischen verfügt die Initiative über sechs Lastenräder mit und ohne Möglichkeit der Kinderbeförderung sowie zwei Spezialräder - eine Rikscha und eines mit Rampe für Rollstuhlfahrer - und einen Lastenrad-Schwerlaster. Und die Lastenräder sind wahre Platzwunder: Damit können bis zu drei kleine Kinder oder 100 Kilogramm befördert werden. Allerdings läuft die Förderung Ende August aus. Die Initiative, die sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert, ist daher auf Spenden angewiesen. Infos unter www.lastenrad-buchholz.de.
Für das Online-Nachschlagewerk Mobilikon wurde mit der „Heidschnucke - Lastenrad für Buchholz“ in der Siedlung Ole Wisch und am Buenser Weg in Buchholz, an der Straße Zum Mühlenteich in Seppensen und im Café Waldperle in Jesteburg mit Kamera und Drohne gedreht.
Hintergrund von Mobilikon: In vielen ländlichen Räumen kann aufgrund zerstreuter Siedlungsstrukturen und einer damit einhergehenden geringen Nachfrage kein flächendeckendes ÖPNV-Angebot bereitgestellt werden, es besteht oft eine große Abhängigkeit vom Pkw. Flexible Mobilitätsangebote sind in ländlichen Räumen daher besonders wichtig.
Mobilikon richtet sich u.a. an kommunale Mobilitätsmanager, kommunale Mitarbeiter mit Verkehrsbezug, kommunale Mandats- und Entscheidungsträger sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger, Bürgervereine und Initiativen.
Verantwortlich für das Online-Nachschlagewerk Mobilikon, das regelmäßig aktualisiert werden soll, ist das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR).
"Wir schauen in ganz Deutschland, wo es Kommunen gibt, die Mobilitätsmaßnahmen darstellen", erläuterte Frederike Buddensiek von der beauftragten Agentur ORCA van Loon Communications GmbH aus Hamburg. Allein in diesem Jahr seien so bereits 25 Filme entstanden, u.a. über Mitfahrbänke, Seniorentaxis, Radschnellwege oder autonome Shuttles. "Wir waren auch schon in Hessen und Bayern", berichete Frederike Buddensiek.
Der zweieinhalb Minuten lange Film wird in einigen Wochen unter www.mobilikon.de abrufbar sein.