Wenige nutzen die analoge Corona-Kontaktnachverfolgung
Luca-Anhänger - Gut gedacht, schlecht gemacht

Thomas Ewald zeigt den Luca-Schlüsselanhänger, den er bisher noch nicht einsetzen konnte | Foto: bim
  • Thomas Ewald zeigt den Luca-Schlüsselanhänger, den er bisher noch nicht einsetzen konnte
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bim. Hollenstedt. Die Nachverfolgung von möglichen Kontakten mit Corona-Infizierten soll bei der Eindämmung der Pandemie helfen. Nicht jeder kann oder möchte dafür die Corona-Warn-App oder die Luca-App auf Handy oder Smartphone nutzen. Eigens dafür wurden die Luca-Schlüsselanhänger mit OR-Code entwickelt. Damit soll es möglich sein, ohne App und Mobiltelefon u.a. in öffentlichen Einrichtungen oder Gastronomiebetrieben einzuchecken, um nach einem möglichen Corona-Kontakt ermittelt und informiert werden zu können. "Das ist gut gedacht, aber schlecht gemacht", sagt Thomas Ewald aus Hollenstedt. Denn wo auch immer er und seine Frau den Luca-Anhänger nutzen wollten, seien sie höchstens verdutzt angeschaut worden.
Um den Anhänger zu nutzen, muss man einmalig über den Computer aufs Internet zugreifen, um die persönlichen Daten mit dem QR-Code des Schlüsselanhängers zu verknüpfen. Jeder Anhänger hat eine eigene Seriennummer, die während der Registrierung eingegeben werden muss. Nach Abschluss - so die Idee - können die Nutzer kontaktlos in teilnehmenden Geschäften, Betrieben, Vereinen und Kultureinrichtungen einchecken, indem sie den QR-Code vor Ort scannen lassen.
Aber diese "Teilnahme" ist den Geschäften offenbar zu aufwendig. Denn sie müssen erst ein Gerät anschaffen, mit dem sie den QR-Code des Schlüsselanhängers einscannen können.
Als das WOCHENBLATT im Mai über die Luca-Schlüsselanhänger berichtete, die die Stadt Buchholz als erste Kommune im Landkreis Harburg kostenlos ausgab, holten sich die Ewalds zwei Exemplare. "Wir haben seither in mehreren Restaurants im Landkreis versucht, uns damit zu registrieren. Aber keiner kennt das Teil", berichtet Thomas Ewald.
In vielen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen gehört der QR-Code für die Registrierung über die Luca-App zwar zum Standard, die Schlüsselanhänger aber wohl nach wie vor nicht. Das kann Thomas Ewald nicht verstehen. "Wenn ich mich über die App registrieren lassen würde, müssten die Daten doch auch verabeitet und die entsprechende Software vorhanden sein", meint er. Zumindest im Hollenstedter Gemeinderathaus, wo es die Luca-Schlüsselanhänger ebenfalls gibt, sei ein Einchecken per Anhänger möglich.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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