Trüb, trüber, Winter 2021/2022
Nur Niesel und Nebel: laut Deutschem Wetterdienst deutlich weniger Sonnenstunden als erwartet

Seit Wochen hängt eine dichte Nebeldecke über den Landkreisen Harburg und Stade  | Foto: Abobe Stock / Eyetronic
  • Seit Wochen hängt eine dichte Nebeldecke über den Landkreisen Harburg und Stade
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  • hochgeladen von Tamara Westphal

(as). Eine graue Wolkendecke hängt gefühlt seit Wochen über den Landkreisen Harburg und Stade. Statt weißer Winterlandschaft im Sonnenschein nur Niesel und trübes Wetter. Aber ist dieser Winter tatsächlich trüber als in den Vorjahren? Oder sind wir im dritten Corona-Jahr dem Pandemie-Blues erlegen und nehmen die schönen Sonnentage einfach nicht mehr wahr?

"Die Daten unserer Referenzmessstation am Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel zeigen, dass Sie mit Ihrem Eindruck recht gut liegen", sagt Oliver Weiner. Der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat im regionalen Klimabüro Hamburg das Wetter in unserer Region im Blick.

Laut Weiner gab es im Dezember an der Station mit etwa 31 Sonnenstunden tatsächlich nur gut 86 Prozent der Summe, die im langjährigen Mittel (der Zeitraum von 1961 bis 1990) eigentlich zu erwarten wäre. Und für den Januar sieht es noch düsterer aus: Rund 30 Stunden Sonnenschein entsprachen lediglich gut zwei Drittel der sonst im Januar üblichen Summe, so Weiner. Auch im September und November mussten wir schon auf Sonnenschein verzichten, dort bekamen wir mit 81 Prozent (September) bzw. 75 Prozent (November) ebenfalls weniger Stunden als erwartet.

Auch das Gefühl, dass dieser Winter besonders trüb ist, stimmt: Der Winter 2020/21 lag mit 146 Sonnenstunden voll im Soll, der Winter 2019/20 kam mit 120 Stunden auf immerhin mehr als 80 Prozent und der Winter 2018/19 war mit 176 Stunden deutlich sonniger als erwartet. Für diesen Winter sieht es deutlich schlechter aus: "Der letzte bislang ähnlich trübe Winter war an der Station Hamburg-Fuhlsbüttel der Winter 2012/2013. Damals wurden mit rund 83 Sonnenstunden nur etwa 57 Prozent der eigentlich zu erwartenden Stundenzahl ermittelt", berichtet der Metereologe. Allerdings bleibt uns noch ein Hoffnungsschimmer: Eine endgültige Auswertung des Winters kann erst Ende Februar erfolgen.

Sehen so auch die zukünftigen Winter in der Region aus? Nein, sagt Oliver Weiner. "Phasen mit deutlich weniger Sonnenstunden treten immer wieder auf. Im aktuellen Fall waren wir viele Tage unter Hochdruckeinfluss, der zwar im Sommer viel Sonne, im Herbst und Winter aber häufig viele (Hoch-)Nebelphasen und wenig Bewegung in der Atmosphäre bringt", erklärt er.

Und der Meteorologe macht Mut: Für den Rest dieses Winters gibt es Aussichten auf Schnee. "Traditionell ist dies häufig immer mal bis in den April hinein möglich", so Weiner. "Auch in Zukunft werden wir immer wieder mit Schneefall und winterlichen Phasen rechnen, nur eben statistisch gesehen seltener als noch vor einigen Jahrzehnten".

Für die nächsten Tage sieht es allerdings nicht so schön aus: Lange sonnige Abschnitte wird es vorerst nicht geben. Wer beim Spazieren Vitamin D tanken möchte, sollte dies am Samstag tun: eine wechselnde Bewölkung bringt neben Schauern auch kurze Sonnenphasen. Am Sonntag wird der Himmel wieder bedeckter. Montag blitzt bei wechselnder Bewölkung ebenfalls kurz die Sonne durch.

Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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