Rettung vor dem Mähwerk
Rehkitzrettung per Drohne startet wieder

Rehkitze tarnen sich in hohem Gras, was ihnen beim anrollenden Mähwerk zum Verhängnis werden kann  | Foto: Klaas Hadenfeldt
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  • Rehkitze tarnen sich in hohem Gras, was ihnen beim anrollenden Mähwerk zum Verhängnis werden kann
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bim. Tostedt. In diesen Tagen erblicken wieder viele junge Wildtiere das Licht der Welt. Auch Rehkitze, die von ihren Müttern, den Ricken, zum Schutz vor Fressfeinden in hohes Gras gelegt werden. Mitten in der Brut- und Setzzeit beginnt aber auch die Mahd von Grünlandflächen in der Landwirtschaft. Eine gefährliche Zeit für Rehkitze, wenn der Trecker mit dem Mähwerk anrollt. Die Rehkitz- und Wildtiersuche des Hegerings Tostedt startet daher bald in die vierte Saison.
Die Freiwilligen unterstützen die Landwirte im Umkreis und suchen die gemeldeten Grünlandflächen unmittelbar vor der Mahd ab. "Dies erfolgt mit unseren zwei Drohnen mit Wärmebildkamera und ganz sportlich zu Fuß", berichtet Janine Böhnke, Obfrau für Öffentlichkeitsarbeit beim Hegering Tostedt.
In den ersten vier bis fünf Wochen ihres Lebens ducken sich die Kitze bei drohender Gefahr ab, rollen sich ein und verharren regungslos im hohen Gras, statt zu fliehen. Die Tarnung, die als Schutz vor Füchsen funktioniert, kann den Kitzen zum Verhängnis werden. Denn wenn der Trecker mit Mähwerk kommt, endet diese Strategie oft tödlich.
Mit ihrem Einsatz konnten die Engagierten der  Rehkitz- und Wildtiersuche im vergangenen Jahr rund 1.000 Hektar absuchen und 38 Kitze sowie vier Junghasen vor dem möglichen Mähtod bewahren. "Die Koordination der Einsätze erfolgt per WhatsApp, die Gruppe ist mittlerweile auf knapp 200 Sucher angewachsen", berichtet Janine Böhnke.
Probleme bereitete indes zwischenzeitlich die Technik. "Gegen Ende der Saison flog eine unserer Drohnen aufgrund eines Systemfehlers in die Bäume und hatte Totalschaden. Doch dank einer sehr großzügigen Spende der Irene und Friedrich Vorwerk Stiftung und der Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung konnten wir nicht nur eine Wärmebildkamera mit wesentlich höherer Auflösung anschaffen, sondern auch beide Drohnen upgraden", erzählt Janine Böhnke. Dadurch sei es nun möglich, die Drohnen oberhalb der Baumkronen fliegen zu lassen und in der gleichen Zeit viel mehr Flächen abzusuchen.
Bei der Wildtierrettung arbeiten die Freiwilligen mit Landwirten, Jägern und ehrenamtlichen Suchern aus der Umgebung zusammen.
• Landwirte, Revierpächter bzw. Jäger werden gebeten, sich bei Janine Böhnke zu melden unter 0176-28615648, damit die Einsätze rechtzeitig geplant werden können. Wer bei der Absuche der Grünflächen am Boden mitmachen möchte, schickt an ihre Nummer eine WhatsApp-Nachricht mit Vor- und Nachnamen. Unter www.rehkitzsuche-tostedt.de stehen die aktuellen Meldungen sowie unter Facebook: @rehkitzsuche und Instagram: #+@rehkitzsuche_tostedt.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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